Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

DOI Artikel:
Wall, E. J.: Thermo-Entwicklung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0056

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
44

Thermo - Cntroichlung.

essant sein, die nichtigsten Punkte derselben näher ins fluge
zu fassen.
nachdem, eine Platte in die Kassette gelegt ist, wird der
Schieber halb aufgezogen und bei dem weiten Eicht der Dunkel-
zimmerlampe wenige Sekunden exponiert. Sie wird dann der-
artig halb auseinander geschnitten, dafj jede Hälfte ein Stück,
der exponierten und ein solches der nicht exponierten Schicht
enthält. Der zu prüfende Entwickler wird präpariert und seine
Temperatur sorgfältig notiert. Eine Hälfte der Platte wird als-
dann in den Entwickler eingetaucht und die Zeit oom Eintauchen,
der Platte bis zum Erscheinen des Bildes ebenfalls genau an-
gemerkt. Dann wird eine andere Quantität des Entwicklers
hcrgestellt, welchem man eine andere Temperatur gibt, die
zweite Hälfte der Platte entwickelt, wobei ebenfalls die Zeit
oom Eintauchen derselben bis zum Erscheinen des Bildes notiert
wird. Da wir nur diese Erscheinungszeiten benötigen, so ist
cs nicht notwendig, die Entwicklung fortzusetjen. Die Ver-
schiedenheit in der Temperatur der beiden Entwickler soll nicht
mehr als 5 bis 27 örad C. betragen.
Hat man die beiden Erscheinungszeiten der Bilder fest-
gestellt, so ist die Berechnung des Temperaturkoeffizienten nach
folgender Formel leicht auszuführen:
loq T — loq t K
— X 10.

T bezeichnet die längere, t die kürzere Erscheinungszeit,
während durch Z die Differenz der Temperaturen ausgedrückt ist.
Wenn z. B. ein normaler nietol-Hydrochinon-Enfwickler
benutzt wird, und die Erscheinungszeit des Bildes beträgt bei
8 örad C. 70 Sekunden, bei 20 örad E. aber 25 Sekunden, so ist
log 70_—log 2^ w = 0 037263 X 10 = 2,55
20—8

der Temperaturkoeffizient.
Ich habe gefunden, dciEj es bequemer ist, das, was ich den
log-faktor für 1 örad C. nenne, zu benutzen und damit eine
Tafel für je 2 örad C. auszurechnen. Ich weifj z. B., dal] bei
meinem Elormal-JTletol-Hydrochinon-Enwickler der log-$aktor
0,057 265 ist, wie oben angegeben, und dafj bei einer Temperatur
oon 18 örad C. die Entwicklung 4J/2 Hlinuten dauert, um einen
Entwicklungsfaktor') oder y ■= 1 zu ergeben; dann erhalte ich,
wenn ich nacheinander 0,074526 zu dem Eogarithmus für 4,5
hinzurechne, die Entwicklungsdauer für je 2 örad C. für Tempera-
turen unter 18 örad E., und wenn ich 0,074526 uon dem Eoga-

1) €der, Handbuch der Photographie, 5. Rufi., ßd. 3, S. 242.
 
Annotationen