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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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Pfaundler von Hadermur, Leopold: Studie über das Spektrum, Farbenkreise und neuere Darstellungsweisen der Farbenmischungsgesetze
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0080

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Studie über das Spektrum, 'sarbenkreise usro.

der gegenüberstehenden Barben ein gleich helles Weif] entstehen.
Wäre es möglich, einen solchen idealen Barbenkreis mittels
Pigmentfarben auf einer Scheibe auszuführen, so müfjte dieser
folgende experimentelle Prüfungen bestehen:
1. Bei rascher Rotation um eine normal durch das Zentrum
gehende Achse muf] die Scheibe in allen Zonen gleich weif] er-
scheinen.
2. Bei Rotation um irgendeinen Durchmesser als Achse mufj
die (auch rückwärts bemalte) Scheibe längs einer Gbene, die
senkrecht auf die Rotationsachse durch den ITlittelpunkt geht,
ebenfalls gleichförmig weif] erscheinen. Bei der praktischen
Ausführung würde an Stelle des Weif] ein neutrales Grau treten.

III. Helmholtjs Barbenkreis.
H. Heimholt] hat unseres Wissens zuerst uersucht, einen
idealen Barbenkreis wenigstens anzudeuten. Von einer theoretisch
richtigen Ausführung kann noch
nicht gesprochen werden, ein-
mal, weil sein Kreis mit sprung-
weise abgegrenzten, farbig be-
nannten Feldern bedeckt ist;
dann, weil jede Angabe über
Wellenlänge oder Schwingungs-
zahl der am Umfange ange-
ordneten Warben fehlt. Doch
sind die oben formulierten An-
forderungen an den idealen
Barbenkreis wenigstens im
Prinzip angenommen und dem-
gemäß die Purpurtöne dem
Kreise eingefügt (siehe Big. 51).
Um der Tatsache, dal]
Purpur nur durch Zusammen-
wirken uon Rot und Violett
ben, hat Helmholl] zwischen
Rot und Violett statt des ergänzenden Kreisbogens eine Sehne
eingeschaltet. Gin außerhalb dieser Sehne (aber innerhalb des
ergänzten Kreises) liegendes Purpur kann durch Vermischung
nicht entstehen.
Zur richtigen theoretischen Ausführung des idealen Barben-
kreises muf] man uor allem wissen, welche Barben einander
als konträre gegenüber zu stellen sind, und zwar müssen sic
nicht durch unbestimmte konuentionelle Bezeichnungen, wie
Kirschrot, Grasgrün usw., sondern durch Angabe der Wellen-
längen oder Schwingungszahlen charakterisiert werden.

Helmholl]

5ig. 51.
entstehen kann, Ausdruck zu
 
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