Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (24.1910)

Studie über das Spektrum, Sarbenkreise usm.

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Violett erhalten werden, sich zu Weil] neutralisieren lassen.
Illan kann also sagen, dal] die ITlittelregion des Spek-
trums ihre Gegenfarbe in den beiden oereinigten
Enden des Spektrums findet.
mit den nun ermorbenen Kenntnissen über die Gegenfarben
können mir an den Versuch einer Konstruktion des idealen.
Barbenkreises schreiten. Vorerst ist zu sehen, mas hierüber
schon gemacht wurde.

V. Von Bezolds Barbenkreis (1878). (Big. 54.)
Er ist das Resultat einer langwierigen Untersuchung, welche
oon der young-Helmholtjschen Theorie ausgeht, dafj alle Barben-
empfindungen sich aus drei Orundempfindungen Zusammensein
lassen. Von Bezold
dachte sich (nach ITlax-
well) diese drei Elemente,
Rot, Grün und Violett (oder
Blau), an den Ecken eines
gleichseitigen Dreiecks an¬
geordnet und mit den zu¬
gehörigen Schwingungs¬
zahlen (also nicht den
Wellenlängen) 465, 596, 727
(Billionen p. S.) bezeichnet.
Hierauf teilte er die beiden
Dreieckseiten R-Gr und
Gr-Rnach den Schwingungs¬
zahlen in gleiche Teile ein.
Der Schwerpunkt wurde
dann unter Annahme un¬
gleicher Gewichte der drei
Grundfarben ermittelt. Um
diesen Schwerpunkt als Zentrum wurde nachher ein Kreis gezogen
und auf diesen die Teilpunkte des Dreiecks uom Zentrum aus
projiziert. Der Autor erhielt so eine Teilung des Kreises in
ungleiche Bögen für gleiche Jnteroalle der Schwingungszahlen.
Die zu diesen gehörigen Barben sind dann in zwölf Sektoren,
mit Flamen eingeschrieben. Der dem Grün gegenüberliegende
Sektor wird in drei Sektoren geteilt und mit drei Purpurtönen:
Purpuroioleft, Purpur, Karmin, ausgefüllt. Der oon Bezoldsche
Barbenkreis entspricht schon deshalb nicht den Anforderungen^
die wir stellen müssen, weil bei ihm durchaus nicht überall
Gegenfarben einander gegenüberstehen. Wir haben daher nicht
nötig, auf die zum Teil willkürlichen Grundlagen desselben,
näher einzugehen.

Bezold


5ig. 34.