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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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Schrott, Paul von: Ueber photomechanischen Rotationstiefdruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0249

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lieber photomechanischen Rotationstiefdruck.

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Kupfer bietet seiner Reinheit halber einen besseren fle^grund
als eine Zink- oder Kupferplatte, fluch ist der Fliederschlag.
sehr ökonomisch, da der Ueberzug sehr dünn und die Giscn-
zylinder billig sind. Gin für den Drucker sehr roertuoller Um-
stand des neuen Verfahrens liegt darin, dafj jede Zurichtung,
entfällt; nach Ginheben des Druckzylinders kann sofort mit dem
Drucke begonnen ruerden. Der Druck soll mit derselben Ge-
schwindigkeit wie bei der Rotationsmaschine erfolgen, ein
Schmieren der Form ausgeschlossen sein. Die Walze aerträgt
eine sehr hohe Zahl uon Abdrücken; die Farbe ist dünnflüssig,
ähnlich der beim Zeugdruck angewendeten, und nicht zäh, wie-
Kupferdruckfarbe. Zur Verhinderung des flbschmut]ens wird
ITlakulage oder künstliche Trocknung uerwendet. Gs ist die-
Kläglichkeit für Gin-, Zwei-, sowie JTlehrfarbendruck gegeben.
Jnferessant ist es, dal} fast zur selben Zeit mit der Gr-
ündung Dr. Kl ortens’ auch in Frankreich eine sehr sinn-
reich konstruierte Rotationstiefdruckpresse von fl. V a 1 e n t i n ,
1 Zerr eil} und H. Georges in Haute ITlarne (Franz. Patent
Flr. 400995, 2. ITlärz 1909) erfunden wurde. Die Konstruktion
dieser Presse, welche eine eingehende praktische Kenntnis der
bei diesem Druckprozesse auftretenden Schwierigkeiten erkennen
läl}t, erscheint aus dem Grunde besonders bemerkenswert, weil
hier die Anordnung der Wischvorrichtung von der üblichen
Rakelmethode vollkommen abweicht und ein gleichzeitiges Be-
drucken des Papieres mit Tiefdruckillustrationen und typo-
graphischem Text mit Hilfe eines Kautschukübertragungszylinders
erfolgt* 1). Die Anordnung der ITlaschine ist aus Fig. 87 u. 88
ersichtlich. B ist der Plattenzylinder für die Tiefdruckform. C der
Uebertragungszylinder, D der für Hoch- und Tiefdruck gemein-
same Druckzylinder, E der Stereotypenzylinder; F das Tiefdruck-
farbwerk, G die Wischvorrichtung, H das Buchdruckfarbwerk.
Das Tiefdruckfarbwerk besitzt zwei fluftragwalzen aus mässe,
und wird die Farbe kontinuierlich dem Farbkasten entnommen.
Der mit Gummituch bespannte Uebertragungszylinder überträgt
das Tiefdruckbild auf das Papier, welches in einzelnen Bogen
zwischen ihm und dem Druckzylinder D hindurchgeht. Auf
seinem weiteren Wege erhält das Papier durch Zylinder E den

während der Strahl der lichtempfindlichen Schicht sich parallel zur Achse
des Zylinders gleichförmig fortbewegf.— Dr. ITlertens, 5ranz. Pat. nr. 399 202,
6. Vebruar 1909, ferner Artikel von A.Albert in diesem „Jahrbuch“ für 1906,
S. 580.
1) Die ntethode der Kautschukübertragung, ursprünglich fast nur für Blech-
druck angeroendet, gewinnt in neuerer Zeit immer mehr an Bedeutung, wie
die Heurekaschnellpresse für Buchdruck der JTlaschinenfabrik Heidelberg und
die algraphischen und zinkographischen Offset - Rofarypressen (siehe den-
Artikel auf S. 220 dieses Jahrbuches) zeigen.
 
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