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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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Dokulil, Theodor: Fortschritte und Neuerungen auf dem Gebiete der Stereoskopie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0685

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Fortschritte und Fleuerungen auf dem Gebiete der Stereoskopie. 675

mit den Objektiuachsen Winkel non 45 Graden ein und haben eine
solche Eage, daFj die durch die Objektiue einfallenden Eichtstrahlen
nach oben abgelenkt tuerden. Es wird daher die JTlattscheibe
und die Kassette nicht an der Rückseite der eigentlichen Kamera b
angebracht, sondern es befinden sich die zu ihrer Aufnahme
dienenden Vorrichtungen an der offenen Oberseite des Kamera-
gehäuses, mas bei Handkameras die Betrachtung des Bildes auf
der mattscheibe wesentlich erleichtert.
Das Vertauschen der beiden Halbbilder bei der Herstellung
der Kopien sucht JTl. Chorretier in Eyon dadurch zu uermeiden,
dafj er die Halbbilder zroar auf einer gemeinsamen Platte, aber
nacheinander aufnimmt und die Platte zroischen diesen beiden
Teilaufnahmen so aerschiebt, daFj die Kopien unmittelbar die
Bilder in der richtigen relatiuen Eage ergeben. Er uerwendet
hierzu den in ^ig. 334 dargestellten Schlitten HL, auf dessen
beweglichem Teil H die Kamera aufgeschraubt wird, während
der Unterteil L mit dem Statiue der letzteren fest oerbunden
wird. Durch entsprechende Dimensionierung dieses Schlittens
ist die seitliche Verschiebung der Kamera zwischen den beiden
Aufnahmen ermöglicht. Die Kamera selbst wird mit dem
Rahmen AC ('vig. 335) ausgestattet, welcher den an der Rück-
seite jeder Kamera angebrachten Rahmen erseht. Der Teil C
hat eine rechteckige Oeffnung im Formate eines Halbbildes und
den zum Einschieben der Kassette dienenden 5alz. Je nachdem
die Kassette ganz oder nur zur Hälfte eingeschoben wird,
kommt die eine oder die andere Hälfte der lichtempfindlichen
Platte uor die Oeffnung, und man ist daher im stände, die Bilder
in der dem angestrebten Zweck entsprechenden Eage neben-
einander zu erhalten. Ein llachteil dieser ITlethode, welche der
Autor „direkte Sfereoskopie“ nennt, ist der, dalj die Aufnahmen
nacheinander gemacht werden müssen.
Sehr zahlreich sind die im letjten Jahre in Vorschlag ge-
brachten oder umgestalteten Verfahren zur Herstellung non
Stereoskopbildern in natürlichen Warben. Eine Uebersicht über
die uerschiedenen ITlethoden, welche in den letjten Jahren für die
Herstellung farbiger Stereoskopbilder in Anwendung gelangten,
gibt m. H. Quentin in „Ea Photographie des Couleurs“. In dem
Artikel, welcher auszugsweise in „The Brit. Journ. of Phot.“ 1910,
Flr. 2600, mitgeteilt ist, behandelt der Autor die oon m. Graby
in „Photo-Reuue“ (1900) oeröffentlichte ITlethode der Vorschaltung
uon orangeroten bezw. blauen filtern oor die Objektiue des
stereoskopischen Aufnahmeapparates, wobei das eine Halbbild
auf einer für orangerote Strahlen empfindlich gemachten Platte
entsteht, während für das zweite Halbbild eine für grüne Strahlen
sensible Platte uerwendet wird; er weist ferner auf ein in „Ea
€2 er, Jahrbuch für 1910. 43
 
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