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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,15): Bezirksamt Amberg — München, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.29172#0017

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EINLEITUNG.

Das Bezirksamt Amberg hat einen Flächeninhalt von 731,73 qkm. Es zählt
59 Gemeinden mit 318 Ortschaften, darunter zwei Städte: Hirschau und Vilseck und
vier Märkte: Freihung, Hahnbach, Rieden und Schnaittenbach. Die Einwohnerzahl
betrug bei der Volkszählung 1905 26042 Seelen. (Uber weitere statistische Angaben
vgl. Ortschaftenverzeichnis des Königreichs Bayern, LXV. Heft der Beiträge zur
Statistik des Königreichs Bayern, herausgegeben vom Kgl. Bayer. Statist. Bureau,
München 1904, S. 795fr. — Hans Braun, Statist. Amtshandbuch f. d. Regierungs-
bezirk Oberpfalz u. v. Regensburg, Regensburg 1903, S. 15 fr.)

Das Bezirksamt grenzt östlich an die Bezirksämter Neustadt a. W.-N., Nab-
burg und Burglengenfeld, südlich an die Bezirksämter Burglengenfeld und Parsberg,
westlich an die Bezirksämter Neumarkt und Sulzbach, nördlich an das Bezirksamt
Eschenbach.

Unser Gebiet gehört dem Übergang von der Sandsteinzone zum Jura an. Im
nördlichen und nordöstlichen Teil breiten sich behagliche, wellige Niederungen mit
zahlreichen Teichen aus, gegen Süden besitzt die Landschaft ein lebhafteres Profil:
die Vils und der Ammerthalbach mit ihren sanft ansteigenden, waldigen Abhängen
geben hier der Landschaft ihr eigenes Gepräge. Der Kreuzberg bei Schlicht und
der Johannesberg bei Wutschdorf sind aussichtsreiche Höhenpunkte.

Das Gestein teilt sich in Dolomit, Kalkstein und Sandstein. Seit alter Zeit
wurden diese drei Arten als Bausteine verwendet. Daneben gibt es auch zahlreiche
Ziegeleien. (Vgl. W. Götz, Geographisch-Historisches Handbuch von Bayern,
München und Leipzig, I2 [1903], 729 fr., wo Näheres über die Bodengestalt etc. des
Bezirkes.)

Zur Zeit der Gauverfassung gehörte das Gebiet des heutigen Bezirksamtes
Amberg zum bayerischen Nordgau, seit 788 zur Markgrafschaft auf dem Nordgau.
Zur Geschichte derselben vgl. die Einleitungen zu Heft I, B.-A. Roding, Heft V,
B.-A. Burglengenfeld, Heft IX, B.-A. Neustadt a. W.-N.

Der bedeutendste Punkt zur Zeit der Babenberger Markgrafen war neben dem
noch zu erwähnenden Amberg die Feste Ammerthal, ein Hausgut der Markgrafen,
vermutlich früher agilolfingische Domäne. (Moritz, Stammreihe der Grafen von
Sulzbach, S. 12. Vgl. auch Doeberl, Entwickelungsgeschichte Bayerns I, 188 f.)
Als sich Markgraf Heinrich von Schweinfurt 1003 gegen Kaiser Heinrich II. empörte,
wurde bei dem Rachezug des Kaisers auch die Feste Ammerthal zerstört. Heinrich
unterwarf sich und erhielt 1004 die Markgrafschaft in geschmälertem Umfang zurück,
auch von unserem Gebiet nur einen Teil, ganz sicher aber Ammerthal. Von den damals

Heft xv.
 
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