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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,15): Bezirksamt Amberg — München, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.29172#0157

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Ursensollen. — Ursulapoppenricht.

127

erinnert auffällig stark an die Art der besseren Schüler des Eichstätter Bildhauers Expositur-
Loy Hering. H. 0,96, Br. 0,58 bzw. 0,70 m. kirche'

An der Westwand drei Grabsteine: 1. Georg Sigmund Haller von Haller- Grabsteine,
stein auf Prackenfels, Buckenhof, Kalchreuth und Ursensollen, Pfleger zu Maria
Wettingen, f 6. Juni 1719. Mit dem Familienwappen. Kalkstein. — 2. Maria
Barbara Sophia von Hautzenberg, geb. Walserin von Syrnburg, J- 29. Mai 1758,

56 Jahre alt. Ehewappen. Kalkstein. — 3. Joseph Ignaz von Thünefeld, geb. 1735,
f 1737. Ehewappen. Kalkstein.

Glocken. 1. Umschrift: Zv Gottes Lob Ehr vnd Dienst gehör ich avs dem Glocken.
Gvss flos ich Thoma paver zv Amberg gohs mich A 1611. Dchm. 0,65 m. — 2. Von
Silvius Kleeblatt in Amberg, 1734.

EHEM. L AND S ASS EN G UT. Schon um 1144 tritt ein Heinrich »de Landassen
Ursensoligen« als Zeuge in einer Ensdorfer Urkunde auf. (Freyberg II, S. 207.) Im

13. Jahrhundert werden Heinrich von Ursensollen und Konrad von Ursensollen
(»dictus de Ursensulen«) wiederholt genannt. (Reg. Boic. IV, 415, 778, 781. — Jahres-
bericht des Hist. Ver. von Mittelfranken 1859, S. 51; 1861, S. 75.) Letzterer war
Deutschordenskomtur. Ob die Genannten etwa dem Geschlecht der Scharfenberger,
die auf dem nahen Scharfenberg ihre Burg hatten, angehören, ist ebensowenig zu
entscheiden wie die weitere Frage, ob die Scharfenberger im 14. Jahrhundert im Dorf
zu Ursensollen oder noch auf ihrer Burg sitzen. (Vgl. S. 116.) Allerdings werden im

14. Jahrhundert gelegentlich »Scharfenberger zu Ursensollen« genannt (MB. XXIV, 94,

483), da sich aber der Scharfenberg unmittelbar bei Ursensollen befindet, so kann
aus dieser Benennungsweise kein sicherer Schluß gezogen werden, ob die Burg noch
bewohnt war oder ob die Scharfenberger im Dorfe sich niedergelassen hatten. In
der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts werden überdies noch die mit den Scharfen-
bergern verschwägerten Hainthaler als zu Ursensollen wohnhaft angeführt. (MB. XXIV,

43G 45V 748.)

Das ganze 15. Jahrhundert hindurch trifft man die Scharfenberger zu Ursen-
sollen. (MB. XXIV, 283, 299, 751.) Um Mitte des 16. Jahrhunderts besitzen die
Meringer das Gut (VO. VIII, 82), denen Hans von Erckenprechtshausen folgt. 1577
erhält er die Landsassenfreiheit für Ursensollen. (Gärtner, S. 105 f. — Kreisarchiv
Amberg, Landsassen Nr. 432. Vgl. Sperl, S. 392 f.) Im späteren 17. Jahrhundert
erwarben die Haller von Hallerstein den Sitz, verkauften ihn aber schon 1729 an Johann
Jakob von Thünefeld. (Kreisarchiv Amberg, Landsassen Nr. 432.) 1749 folgte Joh.

Friedrich Velhorn, 1773 Franz Knebl, 1782 Ferdinand von Hözendorf. (Ebenda.

Vgl. Destouches, Statistik, S. in.)

Architektonisch unbedeutendes Gebäude. Jetzt Wirtschaft mit Ökonomie.

URSULAPOPPENRICHT.

KATH. PFARRKIRCHE ST. URSULA. Matrikel R., S. 186. — Akt: pfarrkirch
»Gotteshaus Poppenricht, Kirchenzierde, dann Bauwesen betreffend«, 1722 —1787,

Kreisarchiv Amberg, Zugang 51, Nr. 1176, Fasz. 38. — Akt über Adaptierung des
Hochaltars 1763, ebenda, Amberg Ldg., Nr. 927, Fasz. 401.

Anlage mittelalterlich.

1729 wird die Kirche durch den Maurermeister Georg Diller verlängert, der
»Frohnbogen« ausgebrochen usw. (Kreisarchiv Amberg, Nr. 1176.)
 
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