Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,15): Bezirksamt Amberg — München, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29172#0128

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
102

XV. B.-A. Amberg.

Pfarrkirche.

Grabsteine.

Gruft.

Kelche.

Glocken.

Edelsitz.

Stein, übertüncht. H. 1,60 m. — 3. Im Langhaus rechts. Sophie Susanna Winkler
von Heinfeld, geb. Lochner von Hüttenbach, f 30. Oktober 1733, 83 Jahre alt. —

4. Im Langhaus links. Walburga Sibylla (Kotz v. Metzenhoff?]), geb. Lochner von
Hüttenbach, f //Dezember 1706 (?), 51 Jahre alt. Ehewappen, undeutlich. — 5, Ebenda.
Joh. Franz Albrecht Lochner von Hüttenbach, f 21. September 1689 als Kind. — 6. Am
Chorhaupt außen. Inschrift: Aho dom. 1447 ia. starb der e7-ber man hans her hamer-
maister zvm holzhamer dem got gehd. hinter der Inschrift zwei bürgerliche Wappen.
Sandstein. H. 1,15, Br. 0,65 m. — 7. An der nördlichen Langhauswand. Inschrift:
anno dni 1504 an //// starb die edl vnd tvgenthaft frav //// von Freudenberg /// /.
Weiter nicht lesbar. Sandstein, sehr verwittert. Unten zwei abgetretene Wappen. —
8. Ebenda. Inschrift: Anno dni ipoj iar starb der erberck man casperper vomholz-
hamer. Unten die gleichen Wappen wie bei Nr. 6. Sandstein. — 9. Rotmarmor-
grabstein. Umschrift in gotischen Minuskeln gänzlich abgetreten. Im Feld bürger-
liches (?) Wappen. Wappenfigur unkenntlich.

Unterhalb der Kirche befindet sich die FAMILIENGRUFT der Freiherrn
von Lochner zu Lintach, zufolge der Inschrift an der Deckplatte über dem Zugang
1736 errichtet.

Kelche. 1. Silber, vergoldet. Kupa mit Uberfang. Akanthusranken mit Engels-
köpfchen. Um 1700. Beschauzeichen Augsburg. Meistermarke ih im Queroval. —
2. Silber, teilvergoldet. Muscheln und Bandwerk. Beschauzeichen Augsburg. Jahres-
buchstabe c (= 1737 — 1739). Meistermarke MJM im Dreipaß. — 3. Silber, vergoldet.
Rokokomuschelwerk. Mitte des 18. Jahrhunderts. Beschauzeichen Augsburg. Meister-
marke FlT im Herz. (Rosenberg, 358: Franz Thaddäus Lanz.)

Glocken: 1. Umschrift in zwei Zeilen: ZV LOB GOT MDLXIIII FEI
DEM EDEL VND VESTEN WAL PHASER (!) MENDL VOM STALNEELS
ANA MENDLIN GEPORNE VON MERICZHEIM Z V LLNTA THf) O REX
GLORIE VENI CVM PACE HANS STALN SCLLVEL HANS. Renaissance-
majuskeln. Am Mantel zweimal Schildchen in Lorbeerkranzumrahmung mit Darstellung
der Justitia. Dchm. 0,99 m. — 2. Magnus Gabriel Reinburg in Amberg, 1722. Stifter
Joh. Gg. Freiherr von Lochner.

Eine nicht mehr vorhandene Glocke hatte die Inschrift: Christoph rosenhaft
(wohl falsch gelesen statt glockengieser) zu nürmberg gos mich zv gottes lob und dienst
geher ich. (Schönberger.) Die gleiche Inschrift des Christoph Glockengießer findet
sich in Hahnbach (S. 82) und an mehreren anderen Orten. (Vgl. Kunstdenkmäler
der Oberpfalz, Heft XII, Amtsgericht Beilngries, S. 45 ; Heft XIII, Amtsgericht Rieden-
burg, S. 14.)

EDELSITZ. Das eingesessene Edelgeschlecht der Lintacher wird seit Mitte
des 12. Jahrhunderts in Ensdorfer Urkunden wiederholt genannt. (Freyberg II, 217,
227, 233, 235.) Im 14. Jahrhundert haben die Mistelbacher den Sitz inne, wohl
schon 1311. (MB. XXIV, 349. Vgl. ferner MB. XXVII, 183. — Reg. Boic. X, 284.)
1360 öffnet Seitz der Mistelbeck dem Pfalzgrafen Ruprecht seine Feste Lintach. (Reichs-
archiv München, LTkk. von Amberg, Fasz. 2.) Die Mistelbacher behielten Lintach
bis in die Frühzeit des 16. Jahrhunderts. 1529 wird Kaspar von Vestenberg genannt
(Kreisarchiv Amberg, Amberg Landgericht, Fasz. 352, Nr. 4086), 1564 bereits Bal-
thasar Mendl von Steinfels (vgl. die Glockeninschrift oben). 1657 kam Georg Friedrich
Lochner, der mit einer Mendl verheiratet war, in den Besitz des Gutes. (Sperl,

5. 422.) Die Freiherrn von Lochner haben dasselbe heute noch inne.
 
Annotationen