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XV. B.-A. Amberg.
Pfarrkirche.
Beschreibung.
Einrichtung.
Steinrelief.
Porzellangruppe.
Westabschluß starke Schrägen. In den Winkeln zwischen Chor und Schiff südlich
der Turm, nördlich die Sakristei. Die beiden Mittelkapellen im Schiff dienen als
Eingänge. An der Nordseite baut sich an dieser Stelle ein segmentförmiger Portal-
risalit über die Flucht der Langhausmauer vor.
Die Rippenkreuzgewölbe des Chores ruhen auf halbrunden Wanddiensten.
Tellersteine. An den beiden Schrägseiten des Schlusses sind die Maßwerke erhalten.
Fischblasenmotive. Die Teilungspfosten fehlen. Die übrigen Fenster in der Barock-
zeit verändert.
Im Schiff Tonne mit Stichkappen, deren Anordnung Motive des Zentralbaues
entlehnt. Zwischen den eingezogenen Pfeilern Quertonnen mit Stichkappen. Durch
Einziehung einer Galerie entsteht eine doppelgeschossige Anordnung. Im Unter-
geschoß Seitenkapellen bzw. Eingänge, im Obergeschoß Emporen mit einfachen
durchbrochenen Holzbrüstungen. Westlich Empore mit dreijochiger Unterwölbung.
Am Chor außen einmal abgesetzte Strebepfeiler. Gekehlter Sockel. Das Kaff-
gesims ist nur um die Strebepfeiler geführt. Am mittleren Strebepfeiler der Nord-
seite Bauinschrift: anno domini millesimo ccccvn0 (= 1407) in die sancti egidii inceptv.
est hoc opvs. Sandstein.
Am Schiff Pilastergliederung und Fensterumrahmungen. Der Portalrisalit nörd-
lich hat über dem mit Schneckengewände versehenen Portal ein als gedehnten Vier-
paß mit ausspringenden Ecken gebildetes Fenster. Uber dem Dachgesims die steinerne
Statue des hl. Ägidius. Uber dem Portal das Baudatum IJ52.
Turm quadratisch mit spitzem Helm. Das Innere des Turmes zeigt im Unter-
geschoß unbeholfenes Quaderwerk und zwei derbe romanische Schlitzfensterchen.
Dieser Teil dürfte noch dem 11. Jahrhundert angehören. Die Nordwand des Turmes
ist bis zum Dachgesims des Chores romanisch, blieb also beim Neubau im 15. Jahr-
hundert stehen.
Beim Neubau in den Jahren 1751—53 blieb die Kunst des Stukkateurs
auf die Anbringung von korinthisierenden Kapitellen in Chor und Schiff beschränkt.
Hochaltar. Stattlicher Barockbau mit gutem Altarbild. Vier Säulen und
vier Seitenfiguren. Im oberen Auszug die holzgeschnitzte Gruppe der hl. Dreifaltig-
keit, seitlich die Sitzfiguren St. Heinrich und Kunigunda. Seitlich Akanthusranken
mit Bändern. Um 1720.
Sechs Seitenaltäre. Gefällige Rokokoschöpfungen. Nach 1753.
Kanzel. Gutes Rokokowerk. Am Korpus die sitzenden Figuren der Evan-
gelisten, auf dem Schalldeckel Putten und Vasen. Nach 1753.
Taufstein. Bez. 1754. Einfaches Steinbecken. Auf dem Deckel die holz-
geschnitzte Gruppe der Taufe Christi.
Orgel. Schönes Gehäuse mit reichlichen Akanthusschnitzereien. Um 1720.
Mehrere barocke Prozessionsstangen.
Außen am Chorhaupt Ölbergrelief. Mäßige Arbeit des späteren 15. Jahr-
hunderts. Stein, übertüncht. H. ca. 0,50, Br. ca. 0,70 m. (Erwähnt Niedermayer,
S. S27-)
In der Sakristei in Rokokogehäuse Kreuzigungsgruppe aus weißem Por-
zellan. (Fig. 100 u. 1 o 1.) Marke Nymphenburg. Höhe der einzelnen Figuren 0,31 m.
Vortreffliche Gruppe, nach einem Modell von Franz Bastelli um 1760. (Vgl. Fried-
rich Hermann Hofmann, Das europäische Porzellan des Bayerischen National-
museums, München 1908, Nr. 570.)
XV. B.-A. Amberg.
Pfarrkirche.
Beschreibung.
Einrichtung.
Steinrelief.
Porzellangruppe.
Westabschluß starke Schrägen. In den Winkeln zwischen Chor und Schiff südlich
der Turm, nördlich die Sakristei. Die beiden Mittelkapellen im Schiff dienen als
Eingänge. An der Nordseite baut sich an dieser Stelle ein segmentförmiger Portal-
risalit über die Flucht der Langhausmauer vor.
Die Rippenkreuzgewölbe des Chores ruhen auf halbrunden Wanddiensten.
Tellersteine. An den beiden Schrägseiten des Schlusses sind die Maßwerke erhalten.
Fischblasenmotive. Die Teilungspfosten fehlen. Die übrigen Fenster in der Barock-
zeit verändert.
Im Schiff Tonne mit Stichkappen, deren Anordnung Motive des Zentralbaues
entlehnt. Zwischen den eingezogenen Pfeilern Quertonnen mit Stichkappen. Durch
Einziehung einer Galerie entsteht eine doppelgeschossige Anordnung. Im Unter-
geschoß Seitenkapellen bzw. Eingänge, im Obergeschoß Emporen mit einfachen
durchbrochenen Holzbrüstungen. Westlich Empore mit dreijochiger Unterwölbung.
Am Chor außen einmal abgesetzte Strebepfeiler. Gekehlter Sockel. Das Kaff-
gesims ist nur um die Strebepfeiler geführt. Am mittleren Strebepfeiler der Nord-
seite Bauinschrift: anno domini millesimo ccccvn0 (= 1407) in die sancti egidii inceptv.
est hoc opvs. Sandstein.
Am Schiff Pilastergliederung und Fensterumrahmungen. Der Portalrisalit nörd-
lich hat über dem mit Schneckengewände versehenen Portal ein als gedehnten Vier-
paß mit ausspringenden Ecken gebildetes Fenster. Uber dem Dachgesims die steinerne
Statue des hl. Ägidius. Uber dem Portal das Baudatum IJ52.
Turm quadratisch mit spitzem Helm. Das Innere des Turmes zeigt im Unter-
geschoß unbeholfenes Quaderwerk und zwei derbe romanische Schlitzfensterchen.
Dieser Teil dürfte noch dem 11. Jahrhundert angehören. Die Nordwand des Turmes
ist bis zum Dachgesims des Chores romanisch, blieb also beim Neubau im 15. Jahr-
hundert stehen.
Beim Neubau in den Jahren 1751—53 blieb die Kunst des Stukkateurs
auf die Anbringung von korinthisierenden Kapitellen in Chor und Schiff beschränkt.
Hochaltar. Stattlicher Barockbau mit gutem Altarbild. Vier Säulen und
vier Seitenfiguren. Im oberen Auszug die holzgeschnitzte Gruppe der hl. Dreifaltig-
keit, seitlich die Sitzfiguren St. Heinrich und Kunigunda. Seitlich Akanthusranken
mit Bändern. Um 1720.
Sechs Seitenaltäre. Gefällige Rokokoschöpfungen. Nach 1753.
Kanzel. Gutes Rokokowerk. Am Korpus die sitzenden Figuren der Evan-
gelisten, auf dem Schalldeckel Putten und Vasen. Nach 1753.
Taufstein. Bez. 1754. Einfaches Steinbecken. Auf dem Deckel die holz-
geschnitzte Gruppe der Taufe Christi.
Orgel. Schönes Gehäuse mit reichlichen Akanthusschnitzereien. Um 1720.
Mehrere barocke Prozessionsstangen.
Außen am Chorhaupt Ölbergrelief. Mäßige Arbeit des späteren 15. Jahr-
hunderts. Stein, übertüncht. H. ca. 0,50, Br. ca. 0,70 m. (Erwähnt Niedermayer,
S. S27-)
In der Sakristei in Rokokogehäuse Kreuzigungsgruppe aus weißem Por-
zellan. (Fig. 100 u. 1 o 1.) Marke Nymphenburg. Höhe der einzelnen Figuren 0,31 m.
Vortreffliche Gruppe, nach einem Modell von Franz Bastelli um 1760. (Vgl. Fried-
rich Hermann Hofmann, Das europäische Porzellan des Bayerischen National-
museums, München 1908, Nr. 570.)