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Mader, Felix [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,15): Bezirksamt Amberg — München, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.29172#0202

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i68

XV. B.-A. Amberg.

VI. KIRCHLICHE GERÄTE.

Eine bereits mit Renaissanceomainenten geschmückte, in der Konstruktion
aber noch gotische Reliquienmonstranz besitzt Aschach. Zwei spätgotische einfache
Kelche befinden sich in Kümmersbruck und Kürmreuth.

Die kirchlichen Geräte des 17. und 18. Jahrhunderts sind zumeist Amberger
und Augsburger Arbeiten; daneben finden sich einige Regensburger. Das im Gebiet
ziemlich oft vorkommende Beschauzeichen A im Oval muß jedenfalls auf Amberg
bezogen werden. Gegen Schluß des 18. Jahrhunderts scheint das Stadtwappen
als Amberger Beschauzeichen gebräuchlich geworden zu sein. Wir konstatierten es
in Freihung, Hirschau und Schlicht. Das Zeichen A im Oval begegnete in Groß-
schönbrunn, Hirschau, Paulsdorf, St. Johann, Schlicht und Schnaittenbach.

Aus den Marken konnten zwei Augsburger Meister festgestellt werden: Franz
Thaddäus Lanz in Fintach und Salomon Dreyer in Vilseck. Der Amberger Gold-
schmied P. Wirth hat in Freihung, Hirschau und Schlicht mit seinem vollen Namen
gestempelt.

Eine spätgotische Taufschüssel mit Relief der Verkündigung befindet sich in
Ensdorf; die gleiche Darstellung zeigt eine Taufschüssel des 16. Jahrhunderts in
Ehenfeld.

Zwei wertvolle Meßkleider aus der Zeit um 1730 befinden sich in Hirschau
und Wutschdorf. Beide stammen aus Kloster Waldsassen.

VII. SONSTIGE ALTERTÜMER.

Steinkreuze (wohl zumeist als Sühnekreuze, bisweilen wohl auch als Erinnerungs-
steine an Unfälle zu deuten) scheinen im Gebiet sehr selten zu sein. Wir konnten
einen einzigen bei Großschönbrunn verzeichnen. Er führt im Volksmund den Namen
» Schwedenstein«.

Ältere Martersäulen und Bildstöcke scheinen ebenso selten zu sein. Einen
gemauerten Bildstock sahen wir in der Nähe von Ammerthal an der Straße nach
Amberg.

Schmiedeiserne Grabkreuze des 18. Jahrhunderts finden sich in größerer Zahl
auf dem Friedhof zu Wolfsbach.

Votivbilder findet man in der Wallfahrtskirche Frohnberg, einige wenige auch
in St. Johann.

Schöne Ofen, zumeist der Frühzeit des 19. Jahrhunderts angehörig, verzeich-
neten wir in Ensdorf, Heringnohe und Pittersberg.
 
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