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Eckhardt, Anton [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,1): Bezirksamt Dingolfing — München, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.36884#0160
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Reisbach.

139

Im Mittelschiff des Langhauses spätgotisches Netzgewölbe, ohne Schlußsteine,
auf profilierten halben Achteckskonsolen mit konkav eingezogenen Seiten. Ansatz
der Rippen und Rippenprofil wie im Chor. Schildrippen.
Gedrungene Pfeiler von verschiedener Stärke und Profilierung und entsprechende,
spitze Scheidbögen trennen die Schiffe. Die nördlichen Pfeiler sind rechteckig und
an den Kanten abgefast. Die zugehörigen zwei östlichen Scheidbögen sind beider-
seits durch einen rundbogigen, gefasten Blendbogen zusammengefaßt, vermutlich zur
Entlastung des Zwischenpfeilers. Die südlichen Pfeiler sind achteckig und an den
Schrägseiten gegen das Mittelschiff gekehlt, gegen das Südschiff doppelt gefast. Die
südlichen Scheidbögen sind etwas höher als die nördlichen.
In den Seitenschiffen frühgotisches Kreuzrippengewölbe mit hohen, runden
Schlußsteinen. Die einfach gekehlten Rippen sitzen auf abwechslungsreich profilierten,
teils halbrunden, teils polygonalen Spitzkonsolen (Fig. 86). Je zwei einander gegen-
überliegende Konsolen sind gleich. An der Ostseite des südlichen Seitenschiffes
zwei Kopfkonsolen.
In der Sakristei spätgotisches Netzgewölbe ohne Schlußsteine. Rippenprofil
wie im Chor, jedoch etwas kleiner. Profilierte halbe Achteckskonsolen, an den


Seiten konkav eingezogen. In der Taufkapelle Netzgewölbe mit gevrundenen
Reihungen.
Chorbogen spitz, mit profiliertem Fuß und abgeschrägten Kanten. Sämtliche
Fenster sind spitzbogig, die des Chores dreigeteilt. Fenstermaßwerk neu. Die
Mittelschiffenster des Langhauses modern (1863) an Stelle einstiger tieferliegender
Fenster, die anläßlich der Wölbung des ehemals flachgedeckten Mittelschiffes zuge-
setzt wurden. Der Haupteingang hat geraden Sturz. Seitenportale modern gotisch.
(In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten die Seitenschiffe vorübergehend
Westeingänge.) Eingang vom Chor zur Sakristei spitzbogig, gekehlt. Der Innenraum
der Kirche ist ziemlich gedrückt (vgl. Querschnitt Fig. 85).
Am Äußern des Baues Strebepfeiler, die des Chores zweimal, die der Seiten-
schiffe einmal abgesetzt.
Der quadratische, außergewöhnlich weiträumige Turm (vgl. Querschnitt Fig. 87)
ist im Erdgeschoß nördlich und südlich in doppelt gefasten, wohl späteren Spitz-
bogen geöffnet. Das Erdgeschoß hat Kreuzgewölbe. Im ersten und zweiten Ober-
geschoß rechteckige, kleine Fenster. Sie liegen auf der Innenseite in großen,

P farrk i rc h e.
Bau-
beschreibung.

Turm.
 
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