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Eckhardt, Anton [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,1): Bezirksamt Dingolfing — München, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.36884#0159
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I. B.-A. Dingolfing.

138


Bau-
beschreibung.

Pfarrkirche, datum 1496 an der Ostseite des Chorbogens bezeichnet wohl das Jahr der Vollen-
dung. Die ebenfalls am Chorbogen angebrachte Jahreszahl 1682 deutet auf Verände-
rungen am Bau hin, über die uns nähere Nachrichten fehlen. Bei der Erbauung der
oberen Sakristei 1696 waren tätig
Magnus Götti, Maurermeister auf
der Warth, und Adam Schwarz-
mayr, Schreinermeister zu Reis-
bach. (Kirchenrechnungen im
Pfarrarchiv zu Reisbach.) Bau-
reparaturen fanden statt in den
Jahren 1694 durch Maurermeister
Götti; 1701; 1725; 1729; 1730
durch Maurermeister Georg Au-
bichler; 1739 durch Georg Wei-
genthaller, Maurermeister zu
Dingolfing; 1750. (A. a. O.)
Restaurierung in den letzten
Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts,
besonders 1893.
Baubeschreibung. (Grund-
riß Fig. 84. — Querschnitt Fig. 85.
— Details Fig. 86. — Querschnitt
des Turmes Fig. 87. — Außen-
ansichten Fig. 88 bis 90.) Die
Kirche, eine basilikale Anlage
mit dreischiffigem Langhaus, ist
eine der bedeutendsten gotischen
Kirchen des Bezirks. Der spät-
gotische Chor ist etwas breiter
als das Mittelschiff. Er umfaßt
drei Joche und Schluß in drei
Seiten des Achtecks. Das Lang-
haus hat im Mittelschiff vier, in
den Seitenschiffen fünf Joche.
Südlich an den zwei westlichen
Jochen des Chores die Sakristei.
Ein späterer, nördlicher Anbau
am Westjoch des Chores dient
als Taufkapelle. Massiger West-
turm, dem Mittelschiff in voller
Breite vorgelagert; in ihm die
Vorhalle.

Fig. 84. Reisbach. Grundriß der Pfarrkirche. Int Chol Schönes, SpätgOtl
sches Netzgewölbe ohne Schluß-
steine. Schwache Wandpfeiler mit ausgekehlten Kanten und ebensolche spitze Schild-
bögen tragen das Gewölbe. An den Wandpfeilern halbe Achtecksdienste mit pro-
filierten Sockeln und Laubwerkkapitellen. Die doppelt gekehlten Rippen entwachsen
unvermittelt einer kurzen, halbrunden Fortsetzung der Dienste über den Kapitellen.
 
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