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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0138
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HO

I. B.-A. Ochsenfurt.

]-,hem. Schtoß. Die Burg zu Geichsheim wird 136p erwähnt. Im genannten Jahr verpfändet
Gerlach von Hohenlohe seine Festen, darunter auch Geilingsheim, für 100 Mark
lotigen Silbers an die Bürger Bertold Holtschuher und Dietrich Goltsmit von Rothen-
burg. (Reg. Boic. IX, 224. — Srn.LFRiED-MAERKER, Mon. Zoll. IV, Nr. 135.) Sie
wurde im Bauernkrieg zerstört (FiNK, Die geöffneten Archive I, 2. Heft, S. 175),
jedoch wieder in Stand gesetzt. Vermutlich war sie seit Beginn des 17. Jahrhunderts
— auf einer Steintafel an der Scheune findet sich die Jahrzahl 1616 (vgl. unten) —
Sitz des Deutschordensamtmanns, der in dem Schlosse wohnte. (Vgl. Journal von
und für Franken, S. 32p.) Mit der Auflösung des Ordens kam das Schloß in Privat-
besitz. (HESSLER, S. 147.)
Beschreibung. Wasserschloß, südlich vom Ort in sumpfiger Niederung
gelegen. Nach der Abbildung in der Johanneskapelle (vgl. S. 10p) war das Schloß
noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine dreiflügelige Anlage mit Gebäuden nach
Norden, Westen und Süden, während an der Ostseite ein großer Rundturm stand,
der mit dem Nord- und Südtrakt durch Gänge verbunden war. Dieser deckte den
Zugang über die Zugbrücke.
Um die ganze Anlage läuft ein tiefer und breiter Ringgraben. In der Mitte
der Ostseite führt eine gemauerte Brücke, die an Stelle der alten Zugbrücke steht,
in den Komplex. Gegenüber der Brücke ist noch die Anlage des Rundturmes zu
erkennen. Von den Gebäuden dürfte der Nordtrakt noch im wesentlichen in
der alten Anlage erhalten sein. Dreigeschossig, im Mauerwerk unten mittelalterlich,
oberstes Geschoß wohl 16. Jahrhundert. An den beiden Ecken der Nordseite unter
dem Dachanschnitt Ansätze von Erkertürmchen, an der südöstlichen Ecke eine spitz-
bogige Tür im Obergeschoß, die wohl ursprünglich in den Verbindungsgang zum
Turm führte. Innen Holzdecken mit Unterzügen.
Nach Westen und Süden kleinere Gebäude, die als Stallungen dienen. Nach
dem oben erwähnten Bild entsprach dem Nordtrakt ein ebenso großer Südbau;
dieser ist nicht mehr erhalten bzw. gänzlich verändert.
An der Stallung jenseits vom Graben östlich vom Schloßbau Steinplatte
mit dem Deutschordenswappen und der Jahreszahl zdzd. H. 0,83, Br. 0,70 m.
Statuen. An der Straße nach Aub vor dem Dorf STEINSTATUEN der hl. Vero-
nika und Magdalena. Spätrokoko.
mtdstock. BILDSTOCK bez. Auf dem Schaft Relief der Kreuzigung mit den
Stiftern in Zeittracht; angeblich die Schloßherren. Umrahmung Akanthuswerk. —
An der Straße nach Bolzhausen weitere Bildstöcke aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

GIEBELSTADT.
HoENN, Lexicon topographicum, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 103. —
GROPP, Wirtzburgische Chronik I, 132. II, 673. — BUNDSCHUH II, 318—31p. —
HESSLTR, S. 147 f.
Ansicht von Giebelstadt. Tuschzeichnung aus dem 18. Jahrhundert im Ger-
manischen Museum zu Nürnberg.
Pfarrkirche. PROT. PFARRKIRCHE. Prot. Pfarrstatistik, S. 242.
Einfacher Bau, wohl des 16. Jahrhunderts; Fenster im 18. Jahrhundert verändert.
Chor nicht eingezogen, mit dreiseitigem Schluß. Flachdecken. Westturm mit fünf
Geschossen und glockenförmigem Helm.
 
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