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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 38.1922-1923

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Max Slevogt als Graphiker und Illustrator: zur Ausstellung der Galerie Ernst Arnold, Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.14165#0100

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MAX SLEVOGT

AUS DEM ACHILL (LITHOGRAPHIE)

Mit Genehmigung von Bruno Cassirer, Berlin

MAX SLEVOGT ALS GRAPHIKER UND ILLUSTRATOR

ZUR AUSSTELLUNG DER GALERIE ERNST ARNOLD, DRESDEN

Die Galerie Ernst Arnold in Dresden zeigt Lederstrumpf-Erzählungen von James Cooper,
gegenwärtig in einer Ausstellung, die ihre die Bilder zur Ilias, die d'Andrade-Bildnisse und
sämtlichen Räume füllt, den Berliner Max Sie- einige andere prächtige große Blätter, weiter
vogt als Graphiker und Illustrator. Mit Hilfe Federzeichnungen, eine Anzahl Bildnisse von
des Künstlers selbst, seines Hauptverlegers Verwandten und Bekannten, die in den Jahren
Bruno Cassirer und dreier bedeutender Samm- 1890 und i8gi in Kochel entstanden sind und
ler ist eine Sammlung von Probedrucken zu- hier zum ersten Male gezeigt werden, sowie
sammengebracht, wie man sie in gleicher Güte einige köstliche Aquarelle, endlich in den oberen
und Vollständigkeit kaum noch je beisammen Räumen die frühen Radierungen, sowie Probe-
gesehen hat. Wenn Slevogt wohl als Illustrator drucke zu den großen Reihen an Lithographien
bekannt und geschätzt, als Graphiker aber noch zu Ali Baba, zu Sindbad dem Seefahrer, zu den
nicht in gleichem Maße gewürdigt worden ist, Märchen — besonders zum Gestiefelten Kater—,
so liegt das daran, daß seine graphischen Blätter, zum Benvenuto Cellini, zu den Gesichten, der
vor allem die Probedrucke zu seinen Illustra- Eroberung Mexikos durch Ferdinand Cortez,
tionen meist nur in geringer Zahl hergestellt zu Mozarts Zauberflöte, zu der Insel Wak Wak
worden sind und diese verhältnismäßig wenigen aus Tausendundeine Nacht, dazu einige her-
Abdrücke alsbald von den führenden Kupfer- vorragende Bildnisse u. a. Wenn man die rund
Stichkabinetten und von den Graphiksammlern 500 Blätter durchsieht, erstaunt man immer
angekauft worden und damit für die Öffent- von neuem über die Fülle von Erfindungen,
lichkeit verschwunden sind. In der Galerie die dem Künstler nur so zuströmen, über den
Arnold erhält man jetzt Gelegenheit zu einem Reichtum von Phantasie (im Sinne Lieber-
überblick über das gesamte graphische Werk manns) und über die wunderbare Qualität der
Slevogts, wie es — etwa abgesehen von der Drucke, die hoch über den in Massenauflage
Ausstellung des Berliner Kupferstichkabinetts hergestellten Illustrationen stehen. Ein kleines
an des Künstlers fünfzigstem Geburtstage — Buch unter . dem Titel Max Slevogt als Gra-
noch nicht geboten worden ist. In drei Ab- phiker und Illustrator mit einem feinfühligen
teilungen sieht man hier zunächst Slevogts Text von Emil Waldmann in Bremen und mit
frühe Lithographien, die Illustrationen zu den 30 vorzüglichen Abbildungen der wichtigsten

Die Kunst für Alle. XXXVIII.

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