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Ostini, Fritz von: Phantasien von Adolf Hengeler
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.14165#0374
ahmlicher Vorstellungskraft gebildet, fiel das
Blutwüten eines Alba, indische und ostasiatische
Phantasiekunst gespensterhaften Charakters
ging Hand in Hand mit wüstem Terrorismus und
viehischer Grausamkeit der Mächtigen — und
sie geht heute noch damit Hand in Hand. Noch
heute offenbart sich ostasiatischer Humor gerne
in grotesken Mißverhältnissen und Verzerrun-
gen, in der Vergewaltigung der Natur.
Hengeler, der als Maler von Landschaft und
Innenraum so gerne das innigste und delika-
teste, ja verklärte Abbild der Wirklichkeit gibt,
legt gerne einmal los und schildert diese ver-
rückte Welt noch verrückter, belebt sie mit
einer unsentimentalen Romantik und lehrt uns
gelegentlich einmal das Gruseln. Obwohl es bis
dahin selten kommt. Auch seine spukhaftesten
Phantasmagorien sind im Grunde lustig und
halten gerade den zum Besten, den vor dem
Spuk eine Gänsehaut überläuft. Alles das Viele,
was er von der Wirklichkeit in sich aufgenom-
men, kann er weder im ernsthaften Bilde, noch in
der typischen Karikatur von sich loskriegen. Er
paart so auf neue Art malerischen Reiz mit gro-
tesker Karikatur und es entstehen — eine neue
Technik kommt dazu — feine Phantasien.
Die bunte Mannigfaltigkeit dieses einzig-
artigen Albums wurde schon gerühmt und
nicht minder auf die Hochwertigkeit der buch-
gewerblichen Ausstattung hingewiesen. Es liegt
ein großes, wichtiges Moment in diesen Dingen
— man denke nur nach! Wir sind verarmt und
gedemütigt durch Übermacht, Betrug und Ver-
rat. Aber wir können immer noch, was wir
konnten und werden Wege finden, die neu sind
und weiter in die Tiefe führen. Die Frage ist
nur ein „Wann?"...
F. v. Ostini
354
Blutwüten eines Alba, indische und ostasiatische
Phantasiekunst gespensterhaften Charakters
ging Hand in Hand mit wüstem Terrorismus und
viehischer Grausamkeit der Mächtigen — und
sie geht heute noch damit Hand in Hand. Noch
heute offenbart sich ostasiatischer Humor gerne
in grotesken Mißverhältnissen und Verzerrun-
gen, in der Vergewaltigung der Natur.
Hengeler, der als Maler von Landschaft und
Innenraum so gerne das innigste und delika-
teste, ja verklärte Abbild der Wirklichkeit gibt,
legt gerne einmal los und schildert diese ver-
rückte Welt noch verrückter, belebt sie mit
einer unsentimentalen Romantik und lehrt uns
gelegentlich einmal das Gruseln. Obwohl es bis
dahin selten kommt. Auch seine spukhaftesten
Phantasmagorien sind im Grunde lustig und
halten gerade den zum Besten, den vor dem
Spuk eine Gänsehaut überläuft. Alles das Viele,
was er von der Wirklichkeit in sich aufgenom-
men, kann er weder im ernsthaften Bilde, noch in
der typischen Karikatur von sich loskriegen. Er
paart so auf neue Art malerischen Reiz mit gro-
tesker Karikatur und es entstehen — eine neue
Technik kommt dazu — feine Phantasien.
Die bunte Mannigfaltigkeit dieses einzig-
artigen Albums wurde schon gerühmt und
nicht minder auf die Hochwertigkeit der buch-
gewerblichen Ausstattung hingewiesen. Es liegt
ein großes, wichtiges Moment in diesen Dingen
— man denke nur nach! Wir sind verarmt und
gedemütigt durch Übermacht, Betrug und Ver-
rat. Aber wir können immer noch, was wir
konnten und werden Wege finden, die neu sind
und weiter in die Tiefe führen. Die Frage ist
nur ein „Wann?"...
F. v. Ostini
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