Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (42.1926-1927)

INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG DRESDEN 1926

Das Statistische der Ausstellung haben wir in
dem \ orbericht schon gegeben. Hier das Not-
wendigste über ihr Wesen. Sie verdankt ihre
glückliche Einheit dem Umstände, daß Dr. Hans
Posse, der Direktor der Dresdner Galerie,
die Werke an Ort und Stelle selbst ausgesucht
hat und zwar nach dem Gesichtspunkte: zu
zeigen, wie die moderne Richtung in allen Kul-
turländern Europas herrscht oder mindestens
ihre bedeutenden Anhänger hat. Außerdem hat
er durchaus nach Qualität im modernen Sinne
gesucht. Und schließlich gibt er noch einen
Rückblick auf das Werden des modernen Ge-
dankens, indem er von dem Alten dazu aus-
wählte, was sich davon bis auf heute gehalten
hat. Das gilt vor allem für das Ausland, für
Deutschland für die drei großen Meister Co-
rinth, Liebermann und Slevogt, für Marc und

Macke. Ganz auf die Gegenwart gestellt ist die
umfänglichste deutsche Abteilung, nämlich
Dresden, die darum wohl vielseitig und an-
ziehend für weitere Kreise, aber nicht geklärt
wirkt, wie die ausländischen Abteilungen. Hier
sieht man als Stützen wohlbegründeter Wir-
kung Robert Sterl, Otto Gußmann, Paul Rößler,
von der Genossenschaft aber Feldbauer, Dorsch
und Hans Unger, neben ihnen auch Otto Lange,
Dix, Felixmüller und in starkem Gegensatz zu
ihnen Richard Müller, der so scharf und richtig
zeichnet und koloriert. Auch Skade, Lachnit,
Hanner, Fraas und Rudolf dürfen mit Ehren
genannt werden. Glänzend ist die Dresdner
Architektur und Innenkunst durch Tessenow
vertreten, der die alten bekannten Räume ledig-
lich durch gute Verhältnisse und wirksame Ein-
teilung und Anordnung in verschiedener Ge-

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