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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 42.1926-1927

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Schumann, Paul: Neues von Ludwig von Hofmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.14162#0286

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B Kunstblbllothek
Staatliche Museen
zu Berlin

wann angenommen, was seiner individuellen
Natur am ehesten entspricht: Strenge des Auf-
baus, Vereinfachung der Formen, aber er hat
das geschickt oder unwillkürlich einheitlich ver-
knüpft mit dem Urspünglichen seiner Kunst.
Und so sehen wir noch heute bei ihm schöne
Menschen in ruhigen,beherrschten Bewegungen,
lebend in harmonischem, zwecklosem Dasein,
feine malerische Wirkung in wohlabgewogener
Bildfläche und teppichhafter Anordnung in
paradiesischer Natur. Eine Entwicklung kann
man nur allenfalls in den Bildern finden, bei
denen ausdrücklich italienische Motive die An-
regung zu den Landschaften gegeben haben:
das Umbrische Tal, Assisi, Bapallo u. a. Aber
im allgemeinen ist es doch immer wieder das
Land idealer Landschaft, die Welt des zeitlosen

Arkadien, wo Hofmanns idyllische Szenen
spielen. Die schroffe Wirklichkeit ist nicht das
Ziel dieses Künstlers; er läutert sie zu örtlich
unbestimmter Schönheit, wie er auch den Men-
schen in dieser idealen Landschaft weitab führt
von leidenschaftlich-temperamentvoller Aus-
druckskraft zur stillen Freude paradiesischen
Daseins. Musikalisches Leben weht durch diese
Bilder, die echt deutsches Empfinden geboren
hat in einem sehnsüchtigen Träumen nach einer
schöneren Welt. Die leuchtenden, reinen Far-
ben geben diesen von Leidenschaft und starken
Erschütterungen fernen Bildern das Festliche,
das sie zum Schmuck jedes Heims, zur Freude
jedes natürlich empfindenden Menschen macht.
Möge uns diese ideale Schönheitskunst nie ver-
lorengehen! P.Sch.

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