JOSEF EBERZ. FISCHER. WANDGEMÄLDE
Glaspalast München
Werk, eine kühn bewegte „Auferstehung",
fällt vor allem ins Auge. Auch Otto Graßl, der
einst da begann, wo Schwind geendet hatte, bei
der elegischen Idylle, beim Märchen, ist wie
Baumhauer ins Monumentale gezogen, er hat
seine Form groß und frei entwickelt, ist in seiner
Auffassung und in der Gestalt, die er ihr gibt,
voll stürmischen Dranges.YVilli Schmid, dessen
erstaunliche Entwicklung innerhalb weniger
Jahre singulär ist, hat auch jenseits seiner stillen,
intimen, ganz in sich geschlossenen und bis ins
letzte Eckchen fein und nobel ausgemalten
Bilder mit einem Fresko „Die Trauernden"
starken Erfolg. Wendls schmale, stark über-
höhte dekorative Bilder mit den Hirten zeigen
einen neuen Mann auf zukunftsreichen Wegen.
Lois Gruber wußte mit seiner besonders für
Eisenbeton-Wände verwendbaren Sgraffito-
Technik dem vieldeutbaren Motiv „Traum"
einen starken Reiz abzugewinnen.
Nach Art und Landsmannschaft wirken die
Wiener Freskanten als geschlossene Gruppe.
Der vielgerühmte Anton Faistauer ist ihr Prota-
gonist. Sein Fresko, das den Titel trägt „Das
Bild mit den sieben Tieren", hat sich an Marees'
Sonne gewärmt: gute Schule, denn hier ist wirk-
lich groß, monumental, freskohaft empfunden
und gestaltet worden. Faistauer und AntonKolig,
der vielseitige Künstler des Salzburger Festspiel-
hauses, beherrschen zusammen mit dem Bild-
hauer Hanak, der voll Leidenschaft und Impuls
ist und gegenüber der Berliner Gruppe der Kol-
be, Klimsch und Hitzberger das W iener Ele-
ment sehr glücklich vertritt, den Raum, den
Holzmeister ihnen baute. Natürlich ist auch ein
wenig Kunstgewerbe da; ohne dies gebt es nun
einmal nicht bei den Wienern, denen dieser
schmückende Zug lebensnotwendig ist. Ferdi-
nand Kitt und Faistauer haben auch Kollektio-
nen von Tafelbildern da; zusammen mit Wer-
ken von Ernst Huber, Albert Gütersloh und dem
ergreifenden „Totentanz 1809" von Albin
Egger-Lienz gibt dies eine starke Besetzung
der österreichischen Abteilung. Die Eigenart
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Glaspalast München
Werk, eine kühn bewegte „Auferstehung",
fällt vor allem ins Auge. Auch Otto Graßl, der
einst da begann, wo Schwind geendet hatte, bei
der elegischen Idylle, beim Märchen, ist wie
Baumhauer ins Monumentale gezogen, er hat
seine Form groß und frei entwickelt, ist in seiner
Auffassung und in der Gestalt, die er ihr gibt,
voll stürmischen Dranges.YVilli Schmid, dessen
erstaunliche Entwicklung innerhalb weniger
Jahre singulär ist, hat auch jenseits seiner stillen,
intimen, ganz in sich geschlossenen und bis ins
letzte Eckchen fein und nobel ausgemalten
Bilder mit einem Fresko „Die Trauernden"
starken Erfolg. Wendls schmale, stark über-
höhte dekorative Bilder mit den Hirten zeigen
einen neuen Mann auf zukunftsreichen Wegen.
Lois Gruber wußte mit seiner besonders für
Eisenbeton-Wände verwendbaren Sgraffito-
Technik dem vieldeutbaren Motiv „Traum"
einen starken Reiz abzugewinnen.
Nach Art und Landsmannschaft wirken die
Wiener Freskanten als geschlossene Gruppe.
Der vielgerühmte Anton Faistauer ist ihr Prota-
gonist. Sein Fresko, das den Titel trägt „Das
Bild mit den sieben Tieren", hat sich an Marees'
Sonne gewärmt: gute Schule, denn hier ist wirk-
lich groß, monumental, freskohaft empfunden
und gestaltet worden. Faistauer und AntonKolig,
der vielseitige Künstler des Salzburger Festspiel-
hauses, beherrschen zusammen mit dem Bild-
hauer Hanak, der voll Leidenschaft und Impuls
ist und gegenüber der Berliner Gruppe der Kol-
be, Klimsch und Hitzberger das W iener Ele-
ment sehr glücklich vertritt, den Raum, den
Holzmeister ihnen baute. Natürlich ist auch ein
wenig Kunstgewerbe da; ohne dies gebt es nun
einmal nicht bei den Wienern, denen dieser
schmückende Zug lebensnotwendig ist. Ferdi-
nand Kitt und Faistauer haben auch Kollektio-
nen von Tafelbildern da; zusammen mit Wer-
ken von Ernst Huber, Albert Gütersloh und dem
ergreifenden „Totentanz 1809" von Albin
Egger-Lienz gibt dies eine starke Besetzung
der österreichischen Abteilung. Die Eigenart
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