1. Heirkte.
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fallen an der ganzen Ostseite fast senkrecht ab, und Herr Themistokles
Sona hat von dieser Seite her vergeblich den Berg- zu ersteigen ver-
sucht. Es muß also dabei bleiben, daß der einzige Hafen, der
beim Monte Pellegrino in Betracht kommen könnte, der Hafen von
Mondello wäre1).
Hier hat nuu aber Holm ganz richtig gesehen, daß derselbe gar
nicht im Schutze des Pellegrino liegt, sondern nach der Ebene zu ganz
offen ist, weil der Berg mit seinen Ausläufern kaum an das südliche
Ende des Hafens heranreicht. Daß der Pellegrino hier nicht mehr so
hoch ist, tut allerdings nichts zur Sache, desto mehr aber, daß er zu
steil ist und keine Verbindung mit dem Hafen hat. Denn die oben
erwähnte Pertica, die wir heruntergegangen sind, kommt nicht in Be-
tracht, da sie wegen ihrer Steilheit und Enge nur einzelnen Fuß-
gängern Platz gewährt und daher überhaupt nicht als militärisch
brauchbare Verbindung angesehen werden kann. Auch sonst ist eine
solche hier nicht vorhanden.
Allerdings soll auch noch an der Ostseite des Grates bei Allauro
ein Pfad auf den Berg hinaufführen. Wir haben ihn nicht gefunden,
und auf der italienischen Generalstabskarte ist er nicht verzeichnet;
auch wußten die Eingeborenen, die wir an Ort und Stelle befragt
haben, nichts davon. Es mag ja irgendwo noch ein Ziegenpfad, ähn-
lich wie die Pertica in irgend einem Felsspalt oder über eine Schutt-
halde hinaufführen. Denn es wird von Italienern, die den Berg unter-
sucht zu haben scheinen, behauptet2). Aber eine militärische
Kommunikation ist ein solcher Pfad natürlich sowenig wie die Pertica.
1) Columba bei Mirabello hat allerdings noch erneu anderen Ausweg versucht.
Er meint S. 2S0, daß die Ankerplätze Hamilkars bei Acquasanta und südlich davon
bei Lazzaretto, Consolazione und Santa Lucia, also bis in deu heutigen Hafen von
Palermo hinein, gelegen hätten. Wäre das richtig, so hätte Polybios weder von
einem Hafen sprechen können, noch davon, daß Hamilkars Lager oben auf dem
Berge gewesen sei. Denn ein Hafen ist diese über 2 Kilometer lange, mebrfach ge-
wundene Küstenlinie überhaupt nicht, und sie hätte bei ihrer nahen Lage au Palermo
auch nicht durch eine Stellung des Heeres auf dem Pellegrino gedeckt werden können.
Über Themistokes Sona s. Eevelli S. 24.
2) Ich fasse hier gleich zusammen, was ich in der Literatur über die Zugänge
zum Pellegrino überhaupt gefunden habe: Pazello S. 186 B und Clüver II 3 S. 341 D
sprechen nur von dem Südaufgauge von Palermo aus, der sog. Scala. Amico kennt 2,
nämlich außer dem genannten noch den von Westen her von dem Lustschlosse La
Favorita durch das valle del porco: aditus alter — sagt er II 245 — circa occasum
per vallem porci, ut appellant, aperitur, sed nec equis valentibus fit pervius. Einen
dritten gangbaren Pfad leugnet er ausdrücklich: a mari denique citra vitae periculum
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fallen an der ganzen Ostseite fast senkrecht ab, und Herr Themistokles
Sona hat von dieser Seite her vergeblich den Berg- zu ersteigen ver-
sucht. Es muß also dabei bleiben, daß der einzige Hafen, der
beim Monte Pellegrino in Betracht kommen könnte, der Hafen von
Mondello wäre1).
Hier hat nuu aber Holm ganz richtig gesehen, daß derselbe gar
nicht im Schutze des Pellegrino liegt, sondern nach der Ebene zu ganz
offen ist, weil der Berg mit seinen Ausläufern kaum an das südliche
Ende des Hafens heranreicht. Daß der Pellegrino hier nicht mehr so
hoch ist, tut allerdings nichts zur Sache, desto mehr aber, daß er zu
steil ist und keine Verbindung mit dem Hafen hat. Denn die oben
erwähnte Pertica, die wir heruntergegangen sind, kommt nicht in Be-
tracht, da sie wegen ihrer Steilheit und Enge nur einzelnen Fuß-
gängern Platz gewährt und daher überhaupt nicht als militärisch
brauchbare Verbindung angesehen werden kann. Auch sonst ist eine
solche hier nicht vorhanden.
Allerdings soll auch noch an der Ostseite des Grates bei Allauro
ein Pfad auf den Berg hinaufführen. Wir haben ihn nicht gefunden,
und auf der italienischen Generalstabskarte ist er nicht verzeichnet;
auch wußten die Eingeborenen, die wir an Ort und Stelle befragt
haben, nichts davon. Es mag ja irgendwo noch ein Ziegenpfad, ähn-
lich wie die Pertica in irgend einem Felsspalt oder über eine Schutt-
halde hinaufführen. Denn es wird von Italienern, die den Berg unter-
sucht zu haben scheinen, behauptet2). Aber eine militärische
Kommunikation ist ein solcher Pfad natürlich sowenig wie die Pertica.
1) Columba bei Mirabello hat allerdings noch erneu anderen Ausweg versucht.
Er meint S. 2S0, daß die Ankerplätze Hamilkars bei Acquasanta und südlich davon
bei Lazzaretto, Consolazione und Santa Lucia, also bis in deu heutigen Hafen von
Palermo hinein, gelegen hätten. Wäre das richtig, so hätte Polybios weder von
einem Hafen sprechen können, noch davon, daß Hamilkars Lager oben auf dem
Berge gewesen sei. Denn ein Hafen ist diese über 2 Kilometer lange, mebrfach ge-
wundene Küstenlinie überhaupt nicht, und sie hätte bei ihrer nahen Lage au Palermo
auch nicht durch eine Stellung des Heeres auf dem Pellegrino gedeckt werden können.
Über Themistokes Sona s. Eevelli S. 24.
2) Ich fasse hier gleich zusammen, was ich in der Literatur über die Zugänge
zum Pellegrino überhaupt gefunden habe: Pazello S. 186 B und Clüver II 3 S. 341 D
sprechen nur von dem Südaufgauge von Palermo aus, der sog. Scala. Amico kennt 2,
nämlich außer dem genannten noch den von Westen her von dem Lustschlosse La
Favorita durch das valle del porco: aditus alter — sagt er II 245 — circa occasum
per vallem porci, ut appellant, aperitur, sed nec equis valentibus fit pervius. Einen
dritten gangbaren Pfad leugnet er ausdrücklich: a mari denique citra vitae periculum