2. Eryx.
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der jetzigen Stadtmauer und parallel mit ihr in nordöstlicher Rich-
tung von der Quelle Chiaramosta bis zu der verfallenen Kirche
Sta. Maria della Scala hingezogen habe mit Resten von Türmen
oder Basteien, die besonders in der Nähe jener Quelle aus großen
quadratischen Steinen ohne Zement beständen1).
Herr Hauptmann Veith, der auf meine Bitte einige Tage nach
meiner eigenen Anwesenheit die Stelle noch einmal genau untersucht
und photographiert hat, schreibt nun darüber folgendes:
„Bericht über die vermutlichen Reste der Stadt Eryx.
1. Die Quelle bei Abb0 hat kein Wasser, dagegen hat die Quelle
bei Csa Grangi viel Wasser.
2. Knapp nördlich Abb0 bei a eine flache kreisrunde Kuppe.
Durchmesser des Kreises 70 Schritte. (Profil des Rondeaus in 1 :1500.)
Stellenweise am inneren Rande des ebenen Kreisganges regelmäßig
angeordnete große Steine von 1—3 Quadratfuß Oberfläche. Die Ober-
fläche derselben ist gleichmäßig flach, wie bei Pflastersteinen.
Durch die Mitte des Kreises zieht sich von Ost nach West eine
deutliche Rippe, scheinbar eine vor sehr langer Zeit zusammengestürzte
Mauer.
3. Von a (unter der Kuppe herum) bis h zieht ein Steilabfall von
zirka 45 0 Neigung und durchschnittlich 50 Meter Höhe. Unter seinem
oberen Rand ist eine fortlaufende Stufe eingeschnitten, deren etwa
ein Meter breiter Boden mit zwei Reihen verschieden großer, aber
regelmäßig angeordneter und behauener Steine belegt ist. Die innere
1) Cordici vol. I pag. 3 schreibt: „eravi anco ima contr oniuraglia o piut-
tosto trinciera, che comminciaiido dal fönte Chiaramosta tira verso la chiesa di
Santa Maria la Scala, di cui oggi ne appariscono le vestigia con torri, et circondava
la piannra sudetta." Aus ihm hat Castronovo geschöpft, aber seine Angaben, wie
es scheint, durch Autopsie erweitert parte I pag. 5: a un miglio di detta muraglia
(der Stadtmauer von S. Giuliano) levavasi una contromuraglia o piu tosto
trincea, che avendo principio oltre la fontana dei Chiaramonti, volgarmente Chia-
ramusta, continuava dal libeccio in maestro (SW nach NO), e facea capo alla chiesa,
or diruta, di S. Maria della Scala. Si mira fino a di nostri qua e lä un qualche
avanzo notabile delle torri o bastite di essa contromuraglia o trincea, special-
mente della prima torre o bastita, piu in lä di detta fontana, a grossi macig-
ni riquadrati senza cemento.
2) Diese Skizze ist nicht mit dem Meßtisch, sondern nur croquismäßig von Herrn
Hauptmann Veith angefertigt worden.
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der jetzigen Stadtmauer und parallel mit ihr in nordöstlicher Rich-
tung von der Quelle Chiaramosta bis zu der verfallenen Kirche
Sta. Maria della Scala hingezogen habe mit Resten von Türmen
oder Basteien, die besonders in der Nähe jener Quelle aus großen
quadratischen Steinen ohne Zement beständen1).
Herr Hauptmann Veith, der auf meine Bitte einige Tage nach
meiner eigenen Anwesenheit die Stelle noch einmal genau untersucht
und photographiert hat, schreibt nun darüber folgendes:
„Bericht über die vermutlichen Reste der Stadt Eryx.
1. Die Quelle bei Abb0 hat kein Wasser, dagegen hat die Quelle
bei Csa Grangi viel Wasser.
2. Knapp nördlich Abb0 bei a eine flache kreisrunde Kuppe.
Durchmesser des Kreises 70 Schritte. (Profil des Rondeaus in 1 :1500.)
Stellenweise am inneren Rande des ebenen Kreisganges regelmäßig
angeordnete große Steine von 1—3 Quadratfuß Oberfläche. Die Ober-
fläche derselben ist gleichmäßig flach, wie bei Pflastersteinen.
Durch die Mitte des Kreises zieht sich von Ost nach West eine
deutliche Rippe, scheinbar eine vor sehr langer Zeit zusammengestürzte
Mauer.
3. Von a (unter der Kuppe herum) bis h zieht ein Steilabfall von
zirka 45 0 Neigung und durchschnittlich 50 Meter Höhe. Unter seinem
oberen Rand ist eine fortlaufende Stufe eingeschnitten, deren etwa
ein Meter breiter Boden mit zwei Reihen verschieden großer, aber
regelmäßig angeordneter und behauener Steine belegt ist. Die innere
1) Cordici vol. I pag. 3 schreibt: „eravi anco ima contr oniuraglia o piut-
tosto trinciera, che comminciaiido dal fönte Chiaramosta tira verso la chiesa di
Santa Maria la Scala, di cui oggi ne appariscono le vestigia con torri, et circondava
la piannra sudetta." Aus ihm hat Castronovo geschöpft, aber seine Angaben, wie
es scheint, durch Autopsie erweitert parte I pag. 5: a un miglio di detta muraglia
(der Stadtmauer von S. Giuliano) levavasi una contromuraglia o piu tosto
trincea, che avendo principio oltre la fontana dei Chiaramonti, volgarmente Chia-
ramusta, continuava dal libeccio in maestro (SW nach NO), e facea capo alla chiesa,
or diruta, di S. Maria della Scala. Si mira fino a di nostri qua e lä un qualche
avanzo notabile delle torri o bastite di essa contromuraglia o trincea, special-
mente della prima torre o bastita, piu in lä di detta fontana, a grossi macig-
ni riquadrati senza cemento.
2) Diese Skizze ist nicht mit dem Meßtisch, sondern nur croquismäßig von Herrn
Hauptmann Veith angefertigt worden.