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Kromayer, Johannes [Editor]; Veith, Georg [Editor]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0469

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Der zweite Panische Krieg- nach Cannae.

Feinde erst südlich vom Metaurus bei Sena entgegengetreten sind,
begreiflich — man kann wohl sogar sagen — fast notwendig.
Hasdmimis Aber man wird dagegen einwenden wollen, daß wenn damit das
Plan. Vorgehen der Römer auch erklärt sei, doch immer Hasdrubals Be-
nehmen noch unklar bleibe, da wir die positive Angabe besäßen, er
habe seinen Bruder in Südumbrien bei Narnia treffen wollen. Da-
her könne er gar nicht die Absicht gehabt haben, an der Adria ent-
lang zu marschieren, sondern müsse über einen der umbrischen Pässe
habe gehen wollen. Es sei also einerseits sein Vorgehen bis Sena immer
noch ein Rätsel, und andererseits müsse sein Versuch, der Schlacht, auf
welche Weise auch immer auszuweichen, doch auf jeden Fall als der
Anfang einer vielleicht weiter ausholenden Umgehungsbewegung be-
trachtet werden, eben mit der Absicht, Südumbrien und Narnia zu
erreichen.

Dieser Einwurf gibt uns die willkommene Gelegenheit, die ganze
strategische Lage, die wir bisher nur vom Standpunkte der Römer
aus betrachtet haben, jetzt auch vom Standpunkte der Karthager aus
ins Auge zu fassen.

Namia und Wenn die Voraussetzung, daß Hasdrubal seinen Bruder bei Narnia
Widerspruch, treffen wollte, richtig wäre, so würde damit ein Vorgehen bis Sena
in gar keinem Widerspruche stehen. Denn im Gegensatze zu der
leicht verlegbaren via Flaminia führt gerade von Senigallia aus der
offenste und leichteste Weg über das Gebirge, welchen es überhaupt
gibt. Er geht die Misa in sehr bequemer Steigung über Arcevia
(535 m höchster Punkt) aufwärts nach Sassoferrato (386 m), dem alten
Sentinum, von da nach Fabriano (325 m) und mündet, nachdem er den
Apennin in einer Höhe von nur 740 m überschritten hat, bei Fossato
di Vico in die via Flaminia ein1). Alle die schwierigen Defileen, von denen

1) Paß Nr. 5 bei Aufzählung der Apenninpässe S. 437 A. 1. Spezielle Notizen
über die Gaugbarkeit und Bequemlichkeit dieses TTberganges im Vergleich zu anderen,
besonders zur Flaminia, verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn Major Pittaluga,
der die Gegend aus wiederholten Besuchen kennt. Er schreibt mir darüber: „Da
Sassoferato a Fabriano si cammina benissimo, tanto per le numerose strade comprese
nel quadrilatero Sassoferrato — Genga — Bastia — Fabriano, quanto fuori di strada.
Tra Fabriano e Fossato di Vico invece le comunicazioni si riducono alla sola grande
strada che risale il T. Giano fino al Colle di Fossato per poi discendere al villagio
omonimo .... V'hanno, e vero, a destra e sinistra della strada delle posizioni che
si prestano per uuo sbarramento, ma non hanno queste posizioni nulla che vedere
colla Gola del Furlo e colla Gola di Cagli. (Sie können außerdem nach der Karte
von Italien 1:100 000 auf einem kurzen und anscheinend offenen Wege umgangen
 
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