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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Halm, Philipp Maria: Wettbewerb um einen Monumentalbrunnen für Kempten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0051

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Wettbewerb um einen Ktonuinentalbrunnen für Kempten

78 St. Mangkirche in Kempten; im Vordergrund der von <£.. Pfeifer projektierte Brunnen (s. Abb. 8I u. 90).

einem bescheiden dekorierten Becken erhebt, steht
5t. Mang im kirchlichen Ornate, in Andacht in
ein heiliges Buch vertieft, eine außerordentlich innig
und warm aufgefaßte Figur, die der Person des
heiligen unter all den Verkörperungen, die die Kon-
kurrenz von ihm schuf, an Empfindung und Lebens-
wahrheit entschieden an: nächsten kommt. Dabei
zeichnet sich das ganze Werk Taschners durch ein i
eminent tektonisches Empfinden aus, das namentlich
in der Behandlung der figürlichen Reliefs an den
vier stützen des Beckens sich ausspricht (Abb. 8 s u.82).
Von ähnlichem eigenartigem Reize ist noch ein zweiter
einfacherer Entwurf Taschners (Abb. 80).

Als dritte preisgekrönte Arbeit reiht sich Hubert
Netzers Brunnen an (Abb. 8%). Die Jury hat, ob-
wohl Netzer sich nicht an die Forderung der Aufgabe
— den HI. Magnus darzustellen — hielt, dennoch
ausgezeichnet. Bei der künstlerisch so hervorragenden
Leistung wird man dieser Freiheit der Jury nicht
gram sein können. Die Lösung des Grundrisses im
Dreieck ist außerordentlich glücklich, der Aufbau von
edler Einfachheit und die drei weiblichen Figuren
geradezu klassische Echöpfungen. Dabei erscheint die
Eilhouette ohne jede Härte und frei von unglück-
lichen Überschneidungen, wie solche so häufig gerade
aus im Dreieck gebildeten Grundrißlösungen resultieren.

Unter den nicht prämiierten Entwürfen möchte
ich an erster Etelle die gemeinsame Arbeit des Archi-

79. St. Mangplatz in Kempten, Aufstellungsort für den neuen Brunnen
Maßstab (l: 1000).

Nr. \—5: Angenommene Standorte für die Brunnen folgender Künstler:

l- Jos. Floß mann und Otto Riemerschmied . . . . Abb. 95 — 9?

2. „ „ „ „ .... „ 98

3. Mar Frick und Rich. Berndl. „ 9l u.92

4. Gottlob Wilhelm.. „94

5. Ernst Pfeifer...Abb. 76—78, 89 u. 90

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