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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Gustav Halmhubers Studien und Entwürfe
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https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0317

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Gustav ksal,„Hubers Studien und Entwürfe.

des Materials, des Hand-
werkszeugs , mit dem
sie hergestellt werden
sollen". Was er durch
sie erreichen wollte, das
ist „eine nicht durch
kunstgeschichtliche For-
men erstickte, sondern
eine selbständige, freie
Kunst". Inwieweit ihm
das gelungen ist, wer-
den die Leser auch aus
den hier wiedergegebe-
nen Skizzen und Studien
ersehen können, welche
zum kleineren Teile
nur architektonische Bil-
dungen enthalten, wie
den „ksauseingang", den
„Gasofen" und das
„Frühstückszimmer".

Zum größeren Teile sind
sie freie figürliche und
ornainentale oder figür-
lich - ornamentale Tut
würfe, welche erkennen
lassen, daß das Gebiet
der menschlichen und
der Tierfigur in der
Tätigkeit des Künstlers
zum mindesten die gleiche
Rolle spielt wie das
Architektonisch - Kunst-
gewerbliche. Nament-
lich im Buchschmuck
scheint der Künstler einen
willkommenen Tummel-
platz für seine reiche Ge-
dankenwelt zu erblicken.

Halmhuber hat die
Vierzig erst knapp über-
schritten, er befindet sich
also noch im aufsteigen-
den Ast seiner künstle-
rischen Wirksamkeit. Gleichwohl ist seine sDersönlich-
keit eine bereits abgerundete, deren fernerer Lebens-
weg mit einiger Wahrscheinlichkeit übersehen werden
kann. Die von ihm geübte Kunst, wie sie uns aus
den vorliegenden Skizzen entgegentritt, ist die eines
beschaulichen Mikrokosmos, eines seelenvollen Innen-
lebens, die Kunst des architektonischen „Genre",
womit jedoch keineswegs gesagt sein soll, daß damit
die Kunst Halmhubers erschöpft ist. Ts ist lediglich

507. Treppenanfänger aus Stein; Skizze von Gg. tfalmhuber, Stuttgart.

eine Seite seiner mannigfaltigen Tätigkeit, über die
hier berichtet wurde und welche in den anziehenden
Blättern mit Darstellungen von Innenräumen,
welche der Künstler auf die „Große Breslauer
Kunstausstellung sstOZ" sandte, eine interessante Krö-
nung findet. Seine Arbeiten auf dem Gebiete der
Monumentalarchitektur konnten hier lediglich ge-
streift werden. Für die Auswahl der Abbildungen
in dieser Zeitschrift waren besondere Gesichtspunkte

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