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Berlepsch-Valendas, Hans E. von: Edmond Lachenals keramische Arbeiten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0333
Ednrond Lachenals keramische Arbeiten.
Tone. So kommt rot z. B. von der Tiefe von
Ochsenblut bis ins zarteste Rosa, blau von den
tiefsten bis in die hellsten Nuancen vor, gelb weist
eine ebenso mannigfache Abwechselung auf, und weiß
spielt bald ins Grünliche, Graue, Bläuliche, Gelb-.
liche. Lachenal steht in dieser Einsicht unerreicht da;
seine Harbenskala ist eine unbegrenzte, indes weiß er
sie stets mit jener Mäßigung anzuwenden, die den
feinfühligen Künstler charakterisiert. Tr weiß immer
die Stimmung, selbst bei Aufwand reichlicher Mittel,
zu halten, ein Borzug, den er auch bei den Japanern
gelernt hat. farbig wechselnde Erscheinung wird
bei ihm nie zur Buntheit und tritt niemals in Wieder-
spruch zur Totalerscheinung.
Die Ausstellung war außerordentlich anregend.
Zu bedauern ist nur, daß dergleichen fremde Gäste
so selten in München gesehen werden. Was frische,
fremde Anschauung vermag, das zeigt der Erfolg
der Zahresausstellungen, die der Münchener Malerei
einen neuen Aufschwung gegeben haben, nicht zu
ihrem Nachteile. Es ist für München geradezu vou
Nachteil, daß nicht auch den auf dem Gebiete der
dekorativen Künste tätigen Kräften Gelegenheit ge-
boten ist, innerhalb regelinäßiger Intervalle die
Resultate ihres Schaffens der Öffentlichkeit in ge-
eigneter Weise, nicht bloß in den Schaufenstern
einer Verkaufshalle, vor-
zuführen. Es wird da-
durch allmählich ge-
radezu eine Ablenkung
des Interesses für Mün-
chen von seiten wei-
terer Kreise herbeige-
sührt. Veranstaltungen,
wie sie die Wiener Sezes-
sion jährlich mindestens
zweimal, Dresden regel-
mäßig, das kleine, aber
vortrefflich organisierte
Krefelder Kaiser Wil-
helm - Museum, das
Leipziger Kunstgewerbe-
Museum und andere Institute immer wieder bieten,
sind dazu angetan, das Münchener Kunstgewerbe
schrittweise in den Hintergrund zu drängen und es
jene Bedeutung einbüßen zu lassen, die es haben
könnte, haben müßte. Es kommen dabei nicht nur
ideelle Interessen ins Spiel, sondern auch schwer-
wiegende materielle.
Planegg, Ostern syOo.
Berlepsch-Valendas.
537. Büste aus Steinzeug.
Modell von Fix-Masteau, Aus-
führung vou CE. Lachenal,
Lhatillon-s ous-Bagneux.
(Vs der wirkt. Gr.)
M. iS. (6. i7. . j8. rs.
538. Steinzeug von L. Lachen al, Lhatillon-sous-Bagneux. (Vs der wirkt. Gr.)
20.
Tone. So kommt rot z. B. von der Tiefe von
Ochsenblut bis ins zarteste Rosa, blau von den
tiefsten bis in die hellsten Nuancen vor, gelb weist
eine ebenso mannigfache Abwechselung auf, und weiß
spielt bald ins Grünliche, Graue, Bläuliche, Gelb-.
liche. Lachenal steht in dieser Einsicht unerreicht da;
seine Harbenskala ist eine unbegrenzte, indes weiß er
sie stets mit jener Mäßigung anzuwenden, die den
feinfühligen Künstler charakterisiert. Tr weiß immer
die Stimmung, selbst bei Aufwand reichlicher Mittel,
zu halten, ein Borzug, den er auch bei den Japanern
gelernt hat. farbig wechselnde Erscheinung wird
bei ihm nie zur Buntheit und tritt niemals in Wieder-
spruch zur Totalerscheinung.
Die Ausstellung war außerordentlich anregend.
Zu bedauern ist nur, daß dergleichen fremde Gäste
so selten in München gesehen werden. Was frische,
fremde Anschauung vermag, das zeigt der Erfolg
der Zahresausstellungen, die der Münchener Malerei
einen neuen Aufschwung gegeben haben, nicht zu
ihrem Nachteile. Es ist für München geradezu vou
Nachteil, daß nicht auch den auf dem Gebiete der
dekorativen Künste tätigen Kräften Gelegenheit ge-
boten ist, innerhalb regelinäßiger Intervalle die
Resultate ihres Schaffens der Öffentlichkeit in ge-
eigneter Weise, nicht bloß in den Schaufenstern
einer Verkaufshalle, vor-
zuführen. Es wird da-
durch allmählich ge-
radezu eine Ablenkung
des Interesses für Mün-
chen von seiten wei-
terer Kreise herbeige-
sührt. Veranstaltungen,
wie sie die Wiener Sezes-
sion jährlich mindestens
zweimal, Dresden regel-
mäßig, das kleine, aber
vortrefflich organisierte
Krefelder Kaiser Wil-
helm - Museum, das
Leipziger Kunstgewerbe-
Museum und andere Institute immer wieder bieten,
sind dazu angetan, das Münchener Kunstgewerbe
schrittweise in den Hintergrund zu drängen und es
jene Bedeutung einbüßen zu lassen, die es haben
könnte, haben müßte. Es kommen dabei nicht nur
ideelle Interessen ins Spiel, sondern auch schwer-
wiegende materielle.
Planegg, Ostern syOo.
Berlepsch-Valendas.
537. Büste aus Steinzeug.
Modell von Fix-Masteau, Aus-
führung vou CE. Lachenal,
Lhatillon-s ous-Bagneux.
(Vs der wirkt. Gr.)
M. iS. (6. i7. . j8. rs.
538. Steinzeug von L. Lachen al, Lhatillon-sous-Bagneux. (Vs der wirkt. Gr.)
20.