DOI Artikel:
Gmelin, Leopold: Ausstellung für angewandte Kunst, München 1905, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0070
von sehr feiner Wirkung: Waldlandschaft
im Winter — (nach Entwurf von war
Buch er er, Basel).
Eines der ergiebigsten Felder der im
eigentlichsten Sinn „angewandten" Aunst ist
das Gebiet der Stickerei, — zugleich das-
jenige, auf dem das Ornament im weitesten
Sinn noch einen großen Tummelplatz hat;
denn die Stickerei ist ihrer ganzen Natur
nach nichts anderes als Ornament. Bst auch
der Areis der Gegenstände, auf die diese
Aunst angewandt werden kann, nur klein,
so ist doch gerade dieses Gebiet reichlich mit
guten Arbeiten beschickt worden; das liegt
teils daran, daß die Frauenwelt sich von
fugend aus mit derlei Arbeiten beschäftigt,
daß sie dessen Stilbedingungen versteht und
daß endlich viele ihrer Vertreterinnen — teils
aus Liebhaberei, teils des Erwerbes wegen
— sich damit befassen. Neben der wa-
schinenstickerei, die in den grauen Warg.
v. Brauchitsch, Olga Schirlitz-Behrend,
Rosa Angerer-Wühlthaler vorzügliche Ver-
treterinnen besitzt, und die auch von den „Verein.
Werkstätten" in zahlreichen Proben vorgeführt wurde,
behauptet doch die Landarbeit noch ehrenvoll ihren
jdlatz, wobei die verschiedensten Techniken und wa-
terialien zur Anwendung kommen.
Zu den brillantesten Arbeiten gehören z. B. die
hellgrauseidene, buntbestickte Tischdecke von warie
Gerken, ein (besonders in Farben wunderbarer)
Türvorhang von Otto U b b elo h d e (Gossenfeld bei
Fenstervorsetzer von Karl Ule. (B der wirkl. Gr.)
warburg), ausgeführt von Frau ft>anna Ubbe-
lohde, — halb Applikation, halb Stickerei, —
mehrere Aisten von Frau E. wislismus, die in
ihrer farbigen, fröhlichen Haltung manchmal fast
an bäuerische Buntheit grenzen, — Plattstickereien
in Seide. Neben dieser flächenhaften Bestickung
suchen andere Arbeiten ihre Wirkung noch in der
Linienführung. Zu den strengen dieser Art gehören
ein Tischläufer von ftielene Lange und Emma
Schnitz lein und einige Vorhänge und ein Aisten
1(2 11. ;;5. Fenstervorsetzer von Karl Ule. (x/6 der wirkl. Gr.)
im Winter — (nach Entwurf von war
Buch er er, Basel).
Eines der ergiebigsten Felder der im
eigentlichsten Sinn „angewandten" Aunst ist
das Gebiet der Stickerei, — zugleich das-
jenige, auf dem das Ornament im weitesten
Sinn noch einen großen Tummelplatz hat;
denn die Stickerei ist ihrer ganzen Natur
nach nichts anderes als Ornament. Bst auch
der Areis der Gegenstände, auf die diese
Aunst angewandt werden kann, nur klein,
so ist doch gerade dieses Gebiet reichlich mit
guten Arbeiten beschickt worden; das liegt
teils daran, daß die Frauenwelt sich von
fugend aus mit derlei Arbeiten beschäftigt,
daß sie dessen Stilbedingungen versteht und
daß endlich viele ihrer Vertreterinnen — teils
aus Liebhaberei, teils des Erwerbes wegen
— sich damit befassen. Neben der wa-
schinenstickerei, die in den grauen Warg.
v. Brauchitsch, Olga Schirlitz-Behrend,
Rosa Angerer-Wühlthaler vorzügliche Ver-
treterinnen besitzt, und die auch von den „Verein.
Werkstätten" in zahlreichen Proben vorgeführt wurde,
behauptet doch die Landarbeit noch ehrenvoll ihren
jdlatz, wobei die verschiedensten Techniken und wa-
terialien zur Anwendung kommen.
Zu den brillantesten Arbeiten gehören z. B. die
hellgrauseidene, buntbestickte Tischdecke von warie
Gerken, ein (besonders in Farben wunderbarer)
Türvorhang von Otto U b b elo h d e (Gossenfeld bei
Fenstervorsetzer von Karl Ule. (B der wirkl. Gr.)
warburg), ausgeführt von Frau ft>anna Ubbe-
lohde, — halb Applikation, halb Stickerei, —
mehrere Aisten von Frau E. wislismus, die in
ihrer farbigen, fröhlichen Haltung manchmal fast
an bäuerische Buntheit grenzen, — Plattstickereien
in Seide. Neben dieser flächenhaften Bestickung
suchen andere Arbeiten ihre Wirkung noch in der
Linienführung. Zu den strengen dieser Art gehören
ein Tischläufer von ftielene Lange und Emma
Schnitz lein und einige Vorhänge und ein Aisten
1(2 11. ;;5. Fenstervorsetzer von Karl Ule. (x/6 der wirkl. Gr.)