Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]: Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 (56.1905-1906)

Brunnen Wettbewerb für Ansbach.

es die Ansicht, daß der allenfallsige
plastische Schmuck des Brunnens in einer-
lebhaften und kühnen Silhouette gehalten
sein sollte, um den gesamten jDlatz mit
dem Schlosse in Verbindung zu bringen.
sAls Beispiel war auf den Reiterbrunnen
in Salzburg hingewiesen; was natürlich
zur Holge hatte, daß sich viele an diesen
Brunnen allzu lebhaft und umständlich
erinnerten, eine Wirkung, an der das
Preisgericht ganz unschuldig ist.)

Ziel und Stilrichtung waren somit
ganz klar und bestimmt gegeben; man
mußte sie natürlich nicht dem Wortlaute
nach mechanisch befolgen, sondern es
sollte nur die Anregung sein. Der Aünstler
sollte sich selbst mit denr lokalen Tharakter
der Situation vertraut machen und man-
cherlei für und wider erwägen. 3n öen
Wettbewerben vollzieht sich ein gut Teil
künstlerischer Erziehung zur Selbständigkeit.

And wenn auch diese (Konkurrenz
im allgemeinen das Gegenteil zu beweisen schien,
so zeigte doch die Teilnahme am Wettbewerb ein
allseitiges künstlerisches Interesse. Wir wollen einiges
aus dem Ergebnis dieses Wettbewerbs vorführen.

3akob bfofmann, dessen Entwurf mit einer
Prämie ausgezeichnet wurde, hat die Situation voll-

40. Lageplan für das geplante Brunnendenkmal in Ansbach.
(Maßstab ;:;soo.)

ständig richtig erfaßt. Sein Entwurf (Abb. 236) paßt
sich den gegebenen Verhältnissen vielleicht am besten
an. Wan kann es sich gut vorstellen, wie er vor-
dem jOräsidialgebäude sich aufbaut und in relief-
artiger Abstufung auf das Niveau des Platzes herab-
steigt. Er ist in bewegten ornamentalen formen

2^;. Brnnnenmodell von Fritz Behn, München.

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