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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Dom Büchermarkt.

des Wissens. 1^. Bändchen). 2. Ausl. Verlag von
B. G. Teubner, Leipzig (VI und ^5^ S.) 8°. Preis
geb. 1,25 211.

Geschichtliche Studien sind im allgemeinen nicht
Lache des Handwerkers; der sieht mehr darauf, daß
es in seiner Werkstatt gehörig vorwärts geht. Aber
wenn einer jahrzehntelang seinen Beruf treulich er-
füllt hat, und er auf die Wandlungen zurückblickt,
die sich während seiner Tätigkeit vollzogen haben,
da mag mancher in arbeitsfreien Stunden darüber
nachsinnen, welche Wandlungen schon vor seiner Zeit
vor sich gegangen sind, und es wird in ihm der
Wunsch rege, von der Vergangenheit des Handwerks
etwas zu erfahren. Da tut nun das vorliegende
Buch von Gtto treffliche Dienste. Zn klarer, von
allem Gelehrtenballast freier Schilderung gibt es
eine anschauliche Entwicklungsgeschichte des deutschen
Handwerks, freilich nicht eines einzelnen. Das kann
auch gar nicht anders fein; denn das was wir Hand-
werk nennen, ist das Ergebnis einer langen Ent-
wicklung, an deren Ausgangspunkt von der Scheidung
nach den verschiedenen Zweigen des Handwerks noch
keine Rede war. Der Verfasser erzählt, wie das
pandwerk aus der Hauswirtschaft allmählich zu einer
selbständigen Erwerbstätigkeit wurde, wie es sich
dann mit dein Städtewesen entfaltete und durch die
Zünfte zu einem Machtfaktor der Stadtwirtschaft
wurde usw.; die geschichtliche Darstellung schließt mit
einer Betrachtung der großen Umwälzung aller wirt-
schaftlichen Verhältnisse durch die veränderten Ver-
kehrs- und Betriebsmittel im 19- Jahrhundert. Das
eigentliche Schlußkapitel befaßt sich aber mit der so-
zusagen poetischen Seite des Handwerks; es enthält
nämlich eine Zusammenstellung der Sitten und Ge-
bräuche des pandwerks, eine Würdigung seiner Dich-
tung und des Meistergesangs. Für Feiern im Kreise
des Handwerks sind in diesen: Schlußkapitel allerlei
Anregungen zu holen. 3.

tY^olff=^3ec¥I>, Bruno, Das Kecbt des bildenden
^ Rünftlers und der Runstgewerbecreibenden.

Unter diesem Titel ist im Selbstverlag des genannten
Verfassers (Berlin-Steglitz) zum Preis von 1,20 211.
eine juristische Abhandlung über die zurzeit brennende
Frage, die augenblicklich den Reichtag beschäftigt,
erschienen.

Messing, Gtto, Beispiele angewandter Runst.

^ Abt. I. Znnere und äußere Bauteile. Tiefer. 1
und 2. Leipzig, Seemann & To. 4 Lieferungen in
Mappe 50 ITT.

Es ist eine internationale Gesellschaft von Aünst-
lern, die sich hier auf den vorliegenden ^.0 Tafeln

— 240

versammelt hat; doch sind nichtgermanische Beispiele
fast ganz ausgeschlossen: Nach welchen Grundsätzen
die Sammlung zusammengebracht ist, läßt sich nicht
erkennen; Altes und Neues mischt sich miteinander,
aber freilich durchweg in guten Beispielen und unter
vvrwiegender Berücksichtigung der lebenden deutschen
Architekten z. B. Wallot, G. v. Seidl, Messel, Billing,
Grenander. Die photographischen Ausnahmen wie
die Lichtdrucke sind vorzüglich und in einem Maß-
stab (Größe der Blätter 3^ : ^7 cm), der meist auch
die Erkennung der Details gestattet. Wenn man
dabei von einem unerfüllten Wunsch sprechen dürfte,
so wäre es der nach einem kurzen Begleittext, der
bei den Innenansichten über die farbige Erscheinung
Auskunft gäbe. B.

Messing, Gtto, Beispiele angewandter Runft,

^ Abt. III. Bildhauerarbeiten und architektonische
Einzelheiten. Leipzig, Seemann & To. Lief. 1 u. 2;
Preis der Lieferung (9 Lichtdrucke, 2^/55 cm) je
2,50 211.

Auch diese Sammlung ist wie die vorgenannte,
soweit sich bis jetzt erkennen läßt, ohne bestimmtes
System entstanden; vorwiegend enthalten die bisher
erschienenen Blätter bildhauerische Arbeiten der
neueren Zeit, vieles aus dem Reichstagshaus, aus
dem Leipziger Rathaus usw. — große und kleine
2lrbeiten aus Stein, Metall oder polz — Einzel-
figuren , Reliefs, Portale — kurzum Beispiele aus
allen Gebieten bildhauerischen Schaffens. Außer in
der Gemeinsamkeit dieses Zieles sind die Blätter
auch durch die stets gleichbleibende Vorzüglichkeit der
Lichtdrucke ausgezeichnet. G.

Heiden, Map, Handwörterbuch der Teptilkunde
■*Y aller Zeiten und Völker. Mit 16 Tafeln und
556 in den Text gedruckten Abbildungen. (Groß-
oktav) Preis 20 211. Für alle, die Beruf oder
Neigung mit Textilerzeugnissen irgendwelcher Art in
Berührung bringt — also eigentlich für alle kleider-
tragenden 211enschen—ist ein solches Buch unentbehrlich,
sofern man sich über die wirkliche Natur einzelner
Stoffe unterrichten will. And der Perausgeber ist
für die Abfassung eines solches Werkes ganz be-
sonders vorbereitet, indem er fast 50 Jahre lang die
überreichen Textilsammlungen des Berliner Aunst-
gewerbemufeums, das eine der bedeutendsten Textil-
sammlungen birgt, unter seiner Leitung hatte. So ist
denn in dem sehr voluminösen Band zugleich eine
Lebensarbeit ausgespeichert, die von dem emsigen
Fleiß des Verfassers ein achtunggebietendes Bild
gibt. Was an Techniken, 211aterialien, Erzeugungs-
orten oder -ländern, an Literatur bei Behandlung
 
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