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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Blössner, August: Der Erweiterungsbau der Ludwig-Maximilians-Universität in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0017

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Der Erweiterungsbau der Ludwig-Naximilians-Universität in München.

(Der Srweiterungskau Lev
TudwizrMa^rimikianbr(UmversltaL
in München.

egen Ende des verflossenen Jahres
wurde der Erweiterungsbau der
Universität München, der als An-
bau an das von: Architekten
Gärtner errichtete Universitäts-
gebäude entstanden ist, seinen:
Zwecke übergeben. Damit hat die Universität eine
ihrer bedeutsamsten Etappen erreicht.

Zn einer großen Zeit eines mächtigen Auf-
schwunges der Wissenschaften in allen Landen faßte
im zweiten Drittel des j5. Jahrhunderts der bayerische
Perzog Ludwig der Reiche den Plan, in Zngolstadt
eine neue Universität zu gründen, die der Ausgang
zur Ludwig-Maximilians Universität geworden ift.1)
3m März \<{72 erfolgte dort die Eröffnung der
Hochschule mit einer theologischen, einer juristischen,
einer medizinischen und einer artistischen (philo-
sophischen) Fakultät. Bald lebten in Zngolstadt
500—600 akademische Bürger. Bis etwa zum Zahre
(500 behielt die Universität ihr großes Ansehen und
ihre steigende Frequenz; dann aber sank der Besuch
beträchtlich, und manche Mißstände zwangen zur
Reorganisation.

Zm Religionskampfe stand die Universität, ge-
führt von den Jesuiten, auf seiten der Gegenrefor-
mation; Zohann v. Eck war damals Professor in
Zngolstadt. Biel Unruhe kam in die StaM und in
die fjörfäle.

Die Zeit der österreichischen (Okkupation brachte
auch traurige Wochen; die Taten der damaligen
Studenten plinganser und Meindl predigen aber von
mutiger Vaterlandsliebe.

„Während des Österreichischen Erbsolgekrieges
wurden die Universitätsgebäude von bayerischem und
französischem Militär beansprucht, so daß die Vor-
lesungen in den Privatwohnungen der Professoren
gehalten werden mußten." Damals tauchte zum
ersten Male der Gedanke auf, die Universität nach
München zu verlegen. Eine Pilse ward jedoch der
pochschule nicht. Der Krieg nahm einen für die

i) Die folgenden geschichtlichen Daten sind einem treff-
lichen Aussätze vr. Max panshofers in den Blättern „Auf
deutschen pochschulen" (;8Zo) entnommen.

S—8. Pfeilerfiguren (5t. Augustinus, Papinian, 5olon,
Pipxokrates, Archimedes, Aristoteles) am Mittelbau der
Fassade; von Jos. Floßmann.

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