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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Blössner, August: Der Erweiterungsbau der Ludwig-Maximilians-Universität in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0024

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Der Erweiterungsbau der Ludwig-Narimiliaus-Universität hi München.

u. ;s. Seitliche Eingangstüren in der äußeren Vorhalle (Maßstab \ : 50). Nach Entwurf von G. Bestelmeyer

ausgeführt von E. Pfeifer.

einigung architektonischer und figürlicher Motive er-
zielt (Tafel 0-

Ein weiteres Mosaikbild des gleichen Aünstlers
schmückt die Westwand über dem Marmorportal zum
Obergeschoß des großen pörsales; dargestellt ist eine
ernste, schreitende Frauengestalt, die goldenen Samen
streut; ebenfalls in fein abgestimmten Farben, in
Blau, Grün und Gold gehalten. Ureigenster Stil des
Meisters spricht auch hier heraus (Abb. 5^),

Beim Eintritt vom Altbau fällt dein Besucher
außerdem im großen lhalbkreisfenster der knalle ein
gut gezeichnetes Glasbild nach dem Entwürfe und
Aarton des Aunstmalers Paul Neu auf, das das
Universitätswappen in schöner und feiner Auffassung
darstellt, die gekrönte Madonna mit dem Jesuskinde;
zwischen umschlingenden Bändern sind die farbigen
Wappen der Städte Ingolstadt, Landshut und München
eingefügt.

An die große Mittelhalle, nur getrennt durch die
Zwischentreppe, grenzt westlich der neue große pörsaal,

das Auditorium maximum, ein (3m hoher, gewölbter
Saal, im Grundriß 2\ auf 23 m messend, an drei
Seiten von Galerien umzogen. Das steil ansteigende
Auditorium ist mit dunkelpoliertem Gestühl mitAlapp-
sitzen ausgestattet; der Saal, der bei Einschluß der
Stehplätze etwa sOOO Personen Platz bietet, erhält
seine ganze Tagesbeleuchtung von einen: großen
Oberlicht im flachen Tonnengewölbe, das bei Vor-
führungen von Lichtbildern durch eine elektrisch be-
triebene, vom Aatheder aus auszulösende Verdun-
kelungsvorrichtung verschlossen werden kann (Abb. 55).

Zn allen Details der Einrichtungen zeigt sich
die selbständige pand und der Einfluß Bestel-
meyers; dies gilt nicht nur vom großen pörsaal,
sondern auch von allen anderen Sälen und den neu
entstandenen vornehm eingerichteten professoren-
zimmern. Zn den Seininarien bilden die Wand-
und Bücherschränke, zuweilen auch Galerien den
Schmuck des Raumes (Abb. 62). Bemerkenswert ist,
daß in allen Zimmern und Sälen ohne Ausnahme

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