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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0047

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Kleine Nachrichten.

59. Nebentreppe.

»Ipachelofen Entwürfe bilden Gegenstand eines
-‘i-V Wettbewerbes, den die „Meißner Mfen- und
Porzellanfabrik (vorm. £. Teicherl)" zum f. De-
zember ausgeschrieben hat. Jede Bcwerbungs-
arbeit soll drei Entwürfe (in 4/]0) enthalten — Salon*
ofen, Speisezimmerofen, Wohnzimmerofen. Drei
Preise — IOOO, 750 und ^00 M.; andere Verteilung
der Gesamtsumme und Ankauf von Einzel-Ent-
würfen (zu je sOO M.) Vorbehalten. Programme
sind von der genannten Fabrik — Meißen, Neu-
markt — zu beziehen. *

Cheaterneubau in Pagen i. \t>. Wettbewerb zum
^5. November. Drei Preise: 5000, 5000,

2000 M.; Ankäufe zu je 500 M. Vorbehalten. —
Baukosten H50000 M., für die Ausstattung, Beleuch-
tung, Maschinerie usw. 500000 M. Unterlagen
gegen \ M. vom städtischen Pochbauamt in Pagen.

Sammlung Eanna in Prag geht dem Schick-
fal der meisten größeren Privatsammlungen
entgegen, indem deren erster Teil vom 9. bis (6. No-
vember durch Rudolf Lepke, Berlin SW., Aoch-
straße 28 —29, versteigert wird. Wehmütige Emp-
findungen erweckt der Gedanke, daß da in wenigen
Tagen — Gott weiß wohin — all das zerstreut
wird, was in vielen fahren von einem emsigen
Sammler mit liebevollem Fleiß zusammengetragen
worden war. Und doch muß man noch froh sein,
daß die Versteigerung der tausend Einzelheiten noch
die Möglichkeit bietet, Lücken in öffentlichen Samm-
lungen auszufüllen — und daß nicht wie seit „dem
Aufkommen der amerikanischen Sammelmethode"
die Sammlung einfach unserer Aultur als Ganzes
entführt wird. Die Sammlung umfaßt Arbeiten
von der Antike bis zum Alassizismus des 18. Jahr-
hunderts und hat ihren Schwerpunkt in den Ar-
beiten aus Österreich, Schlesien, Sachsen, Franken,
obgleich auch Stücke von internationaler Bedeutung
darin keine Seltenheiten sind. Der kürzlich erschienene
Aatalogp, dem der Direktor des Berliner Aunst-
gewerbemuseums (D. v. Falke mit einem Vorwort
das Geleite gibt, umfaßt mit seinen fast 2000 Num-
mern u. a. Emails, Glasbilder, Stickereien, Spitzen,
Arbeiten aus Edelmetall, Leder, polz, Elfenbein,
Bronze, Rupfer, Eisen, Messing, Zinn; mehr als
4/5 der Nummern nimmt die Aeramik für sich in
Anspruch. Der Aatalog (von pans Aarl Artiger) ist
mit ungewöhnlicher Sorgfalt verfaßt; seineIllustrierung
(über 1I3 aller Stücke ist zur Abbildung gelangt) ver-
leiht ihm den Wert eines Tafelwerkes, das dauernd
als Nachschlagebuch seinen Platz in den Fachbiblio-
theken behaupten wird, zumal auch die typographische
Ausstattung in jeder pinsicht musterhaft genannt
werden darf. Aus demselben Blatt sind immer nur
fachlich zusammengehörige Dinge vereinigt, immer
in einheitlichem Maßstab; es bliebe nur zu wün-
schen, daß mit den Gegenständen auch ein Maßstab
abgebildet worden wäre. Das „Wegdecken" des
pintergrundes, wie es die meisten Tafeln zeigen,
wäre vielleicht besser unterblieben; zwar muß man
anerkennen, daß es mit Geschmack und Geschick durch-
geführt ist, — aber empfindlichere Aörperumrisse,
wie bei Figuren, werden doch leicht gefährdet. Die
Schwierigkeit, passende pintergründe zu beschaffen, ist
zu überwinden, und es lohnt sich die darauf verwendete
Mühe, wenn dadurch das zeitraubende und im Er-
folg immer zweifelhafte „Ausfassen" der Einzelslücke
erspart wird.

9 Ausgabe I — Großquart mit ; ;o Lichtdrucktafeln (mit
ungefähr 600 Abbildungen und (30 Marken im Text) 20 M.
— Ausgabe II ohne Illustrationen 3 M.
 
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