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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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vom Büchermarkt.

72H. Affeiixärche»; Bronzegruxpe von Ejetnr. IU c b b i g , Flensburg. (Kalbe wirk!. Größe.)

begrüßt: „Das Werk hält, was es verspricht" (Zeit-
schrift des Bayer. Kunstgewerbevereins (8Z7, „Rund-
schau", S. 63). Daß nun eine Neuauflage unter-
nommen worden, ist ein Beweis nicht nur für die
Brauchbarkeit des Buches in den fänden aller
Fachleute, sondern auch für den regen Eifer, mit
dem der Verfasser die Neuentdeckungen usw. verfolgt
hat; denn seit Erscheinen der (. Auflage ((896) ist
z. B. über Entstehung und Vorkommen des Diamanten
durch Entdeckungen und Forschungen manches Neue
gefunden, manches bisher wenig beachtete Mineral
in den Kreis der Schmucksteine gezogen worden
und bei manchem Edelstein ist die naturtreue Nach-
ahmung auf künstlichem Weg tatsächlich geglückt.
Der wissenschaftliche Eharakter, der dem Werk aus-
geprägt, ist gleichwohl kein Hindernis gewesen, daß
das Buch ganz besonders für denjenigen von Bedeutung
geworden ist, dessen Beruf sich mit den Wertsteinen be-
saßt. Der Anhang über die — den: Tierreich entstam-
menden — perlen und Korallen ist ebenso berechtigt wie
die Abschnitte über die aus dem Pflanzenreich hervor-
gegangenen Mineralien Bernstein und Zet; aber dann
hätte es — nachdem, auch das Glas in seiner Ver-
wendung zur Edelsteinimitation in die Betrachtung
gezogen worden — nahe gelegen, auch den für München
besonders interessanten Bera-Diamanten einige Worte
zu widmen. Eine völlige Umarbeitung haben z. B.
die Abschnitte über die südafrikanischen Diamanten-
funde erfahren, wobei noch die Mitteilungen von

Dernburg benutzt werden konnten; aus der ein-
schlägigen Literatur ist dem Verfasser wohl nichts
entgangen, was von wissenschaftlichem und praktischem
Wert erschien, und in den Werkstätten für Stein-
schleifereien hat er sich manche Anregungen und wich-
tige Nachrichten verschafft. — Das Buch wird auch
auf seinem zweiten Gange in die Welt sich überall
Freunde machen.

Pflugk Harcrmig, Prof. Dr. I. v., Deutsche Buch-
rahmen. (I. Band von „Kunstgewerbe der
Renaissance".) Verlag von Fritz Lehmann, Stuttgart.
Preis (0 M. (02 Tafeln in Leinwandmappe.

Demjenigen, der schon vor einem Vierteljahr-
hundert oder schon vor einem Menschenalter die
Buchkunst verfolgt und gesehen hat, wie viel sie
damals aus dem Schatz deutscher Vergangenheit
schöpfte, dem wird diese Sammlung eine Menge alter
Freunde bringen und in ihm manche alte Erinnerung
wecken. Trotzdem ist diese Sammlung nicht über-
flüssig; denn sie ist begleitet von einem gediegenen,
nicht viel über 30 Seiten umfassenden Text, welcher,
selbst mit Reproduktionen alter Holzschnitte ausge-
stattet, Zusammenhang in die losen Blätter bringt
und die Entwickelungsgeschichte der Buchkunst in
engem Zusammenhang mit der Zeitgeschichte, ja
mit der ganzen Kultur des XV. und XVI. Zahr
Hunderts schildert. Denn „der Wandel der Buch-
ausstattung" beruhte wesentlich auf inneren Vor

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