kes zu verwirklichen. so ist H. mehr unh mehr Er-
pressionist geworden. Und doch hat sich der Maler
feinabgestuster Dalenrs, alS der H. Höchstleistungen
schuf, die manche höher schähcn als die spätersn
Werke, sich auch in seiner expressionistischen Zeik
nicht verleugnek. Die unendlich feine Augenkultur
des Zmpreffionisten hat sich auch später noch aus-
gewirkt, als der Künsiler die Synthese der Farbe
suchte, und die Dynamik der Ton- und Farbenwerte
klingt noch in seinen lehten Bildern. Das gerade un-
terscheidet H. von üen sogenannten primitiven Er-
pressionisken, dcren Werke oft so roh wirken. Pri-
mitivikät hat H. also nis angestrebk. Wenn sie ein
Kcikerium des Expreffionismus sein sollke, dann ist
A. kein Expressionist geworben.
Ebenso..fruchtbar wie als selbstschöpferischer Künst-
ler wirkke Adolf Höizel als K u n s t l e h r e r. Es
war eine glänzende Zeik der Stulkgarker Akademie,
als die stärksken Talenke der Künftlerjugend im
Kampfe um die neuen Kunstideale fich um seine
Fahne scharken. Viellelchi darf es als das größke
Ruhmesblakt des Meisters bekrachkek werden, datz
er seine Schüler wohl machtooll förderke, keinen
aber in sine Schablone zwang oder gar erdrückts.
steder dieser jungen Künstler, die in der Ausstsilung
vertrsten waren und heute zum großen Teil schon An-
erkennung geniehsn, ist ein eigener geworden. Das
ist gswiß das Höchste, was ein Lehrer erreichen kann.
So darf Ler Meister zurücksehen auf ein an äutzeren
und noch mehr an inneren Erfolgen reiches Leben.
Wir aber beugen uns angesichts dieses Lebenswerkes
in Ehrfurcht vor demninmmermüdenKämpfer, der sich
nie durch augenblickliche Erfolge einschläfern lietz,
nie der Dersuchung erlag, aus einem errungenen
weichen Polster auszuruhen, sondern in seinsm fausti-
schen Drange mik heitzem Bemühen unablässig um dle
Verwirklichung neuer Erkenntnisse rang. Dieses reine
BUd einer starken siktlichsn Künstlerpersönstchkeik
stellen wir vor die Augen unserer Künstlerjugend.
Wahrlich, der Meister ist allezeik elner der wenigen
gewesest, die fllr ihre Lberzeugung nicht nur kämpfen
sondern auch leiden können. G. Kolb.
Verein würLL. Zeichenlehrer
Mlttellung des Ausschuffes an die Mitglleder über Einführung des WerkualerrrchlS.
Der Aufruf unferes Amksgenoffen, des Skudien-
rats Sklshler: „W e r k u n t e r r i ch t, Die For-
öerung des Tages," kam den Anschauungen
und Bestrebungen der württembergischen Zeichen-
lehrer entgegen und fiel darum bei uns auf frucht-
baren Boden. llberall regen sich die Kräfte, Ost
bedarf es nur eines äußeren Anstoßes, um sie zur
Tätigkeit zu bringen. Die würtkembergischen Zei-
chenlehrer besitzen eine gründliche und meist auch
eine vielseikige prakiische Borbildung. Die meisten
haben sich vor der Anstsllung als Zeichenlehrer in
dsn verschiedensten kunstgewerbllchen Gebieten be-
tätigk. stnsofern entspricht dte alke würtkembergischs
Borbildung den neuesten Forderungen, ja ging noch
übex sie hinaus. Lehrer, die gewöhnt sind, jede
zeichnerische oder plastische Betäkigung mit Be-
ziehung auf ein praktisches Gebiek auszuüben, skehen
dem Werkunterricht innerlich an sich schon nahe
und werden sich auch in d!e schulmäßige Pflege von
Werktechniken jeder Art leicht einarbeiten.
Darauf kann sich der Berein würikembergischer
Zeichenlehrer stützen, wenn er heute seine Mitgiis-
der dringend bittet, die Werktechniken mehr und
mehr dem Zeichsn- und Kunstuntsrricht einzugiie-
dern. Daß wir mit dieser Erweiterung unserer seik-
herigen Arbeit dem Bedürfnis und der Beranlagung
unserer Schüler und den Forderungen des Lebens
enkgegenkommen, bedarf keines Beweises mehr. Die
aligemeinen theoreiischen Grundlagen dieses Er-
ziehungsgebietes sind genugsam erörtert, und dürfen
als geklärt bezeichnet werden. Es gilt nunmehr,
Wege zu suchen zu ihrer Berwirklichung.
Wir sind nich! für eine plötzliche und gewalksams
Einführung irgend eines Merkunierrichkssystems,
sondern meinen, der Erfolg werde sich am ehesken
dann einstellen, wenn wir die Werkfächer unserem
bisherigen Ilnterrichr organisch einzugiiedern vermö-
gen. Lehrec und Schüler werden dann stufenmäßig
in die neuen Aufgaben hineinwachsen. Mir lehnen
deshalb jeden Zwang wie jeden Schemakismus ln
der Durchsührung ab. Uns kommt es nicht so sehr
darauf an, wie viele und welche Werksächer ge-
pflegt werden, als vielmehr darauf, ob sie ihren
erzieherischen Wert im Diensie der Entwicklung der
künstlerischen und kechnischen Geskalkungskräfke der
uns anvertrauten Iugend auch wirklich entsalksn
können. Da kann Weniger oft mshr scin als
Bieles. Mir empfshlen deshalb unseren Mikgiie-
dern: Suche jeder die Sache von dem Punkk aus
anzufaffen, der ihm besonders nahe üegt. Bon dort
aus werden sich auch mit der Zeit die Fäden zu
anderen Gebieten spinneir laffen. Obroohl nichts
verkehrker ist, als daß man einen Werkunkerrichk
leiken will auf einem Gebiet, in dem man kechnisch
selbst völlrg sremd ist, so kann doch htnwiederum ge-
sagt werden, daß der alte Satz hier Mahrheik wird:
durch Lehren lernk man.
Der künstierlsch gebildete Zeichenlehrer kommt am
leichtesten in den Werkunkerricht hinein durch Wei-
terentwicklung von Techniken, die ohnedies zum,.
eisernen Bestand des Zeichen- und Kunstunkerrichts
gehöcen. Bon der bisher schon überail gepflegten
Technik des P a p i e r s ch n i t t e s ist der Schritt
zum Papierschablonenschnikt und - Druck
nichk groh. Schüierarbeiken in dieser uralken dank-
baren Technik konnte man in üer Ausstellung „Die
Bildsprachs des Kindes" sehen. Das Formen !n
Ton und Plastilin kann zum Formsn und Bauen
in Papier überleiten. Mshr und mehr gswinnsn die
graphischen Techniken Bedeutung für das Kunst-
leben unseres Bolkes und dürsen schon deshalb im
Kunstunterricht nicht vernachläffigt werden. Die
künfiigen Zeichenlehrer bringen dazu das nötige kech-
nische Rüstzeug mit, so daß es ihnen ein Leichkes
isk, die herrlichen Tschniken des Linol- und
Holzschnittes und der Radierung der Du-
gend zu vermitteln. Nicht so einfach iiegt die Sache
fllr die älteren Zeichenlehrer. Doch gibk es hsuke
schon Amtsgenoffen, die die besondsren Ausdrucks-
bsdingungen und -möglichkeiten der graphischen Tech-
pressionist geworden. Und doch hat sich der Maler
feinabgestuster Dalenrs, alS der H. Höchstleistungen
schuf, die manche höher schähcn als die spätersn
Werke, sich auch in seiner expressionistischen Zeik
nicht verleugnek. Die unendlich feine Augenkultur
des Zmpreffionisten hat sich auch später noch aus-
gewirkt, als der Künsiler die Synthese der Farbe
suchte, und die Dynamik der Ton- und Farbenwerte
klingt noch in seinen lehten Bildern. Das gerade un-
terscheidet H. von üen sogenannten primitiven Er-
pressionisken, dcren Werke oft so roh wirken. Pri-
mitivikät hat H. also nis angestrebk. Wenn sie ein
Kcikerium des Expreffionismus sein sollke, dann ist
A. kein Expressionist geworben.
Ebenso..fruchtbar wie als selbstschöpferischer Künst-
ler wirkke Adolf Höizel als K u n s t l e h r e r. Es
war eine glänzende Zeik der Stulkgarker Akademie,
als die stärksken Talenke der Künftlerjugend im
Kampfe um die neuen Kunstideale fich um seine
Fahne scharken. Viellelchi darf es als das größke
Ruhmesblakt des Meisters bekrachkek werden, datz
er seine Schüler wohl machtooll förderke, keinen
aber in sine Schablone zwang oder gar erdrückts.
steder dieser jungen Künstler, die in der Ausstsilung
vertrsten waren und heute zum großen Teil schon An-
erkennung geniehsn, ist ein eigener geworden. Das
ist gswiß das Höchste, was ein Lehrer erreichen kann.
So darf Ler Meister zurücksehen auf ein an äutzeren
und noch mehr an inneren Erfolgen reiches Leben.
Wir aber beugen uns angesichts dieses Lebenswerkes
in Ehrfurcht vor demninmmermüdenKämpfer, der sich
nie durch augenblickliche Erfolge einschläfern lietz,
nie der Dersuchung erlag, aus einem errungenen
weichen Polster auszuruhen, sondern in seinsm fausti-
schen Drange mik heitzem Bemühen unablässig um dle
Verwirklichung neuer Erkenntnisse rang. Dieses reine
BUd einer starken siktlichsn Künstlerpersönstchkeik
stellen wir vor die Augen unserer Künstlerjugend.
Wahrlich, der Meister ist allezeik elner der wenigen
gewesest, die fllr ihre Lberzeugung nicht nur kämpfen
sondern auch leiden können. G. Kolb.
Verein würLL. Zeichenlehrer
Mlttellung des Ausschuffes an die Mitglleder über Einführung des WerkualerrrchlS.
Der Aufruf unferes Amksgenoffen, des Skudien-
rats Sklshler: „W e r k u n t e r r i ch t, Die For-
öerung des Tages," kam den Anschauungen
und Bestrebungen der württembergischen Zeichen-
lehrer entgegen und fiel darum bei uns auf frucht-
baren Boden. llberall regen sich die Kräfte, Ost
bedarf es nur eines äußeren Anstoßes, um sie zur
Tätigkeit zu bringen. Die würtkembergischen Zei-
chenlehrer besitzen eine gründliche und meist auch
eine vielseikige prakiische Borbildung. Die meisten
haben sich vor der Anstsllung als Zeichenlehrer in
dsn verschiedensten kunstgewerbllchen Gebieten be-
tätigk. stnsofern entspricht dte alke würtkembergischs
Borbildung den neuesten Forderungen, ja ging noch
übex sie hinaus. Lehrer, die gewöhnt sind, jede
zeichnerische oder plastische Betäkigung mit Be-
ziehung auf ein praktisches Gebiek auszuüben, skehen
dem Werkunterricht innerlich an sich schon nahe
und werden sich auch in d!e schulmäßige Pflege von
Werktechniken jeder Art leicht einarbeiten.
Darauf kann sich der Berein würikembergischer
Zeichenlehrer stützen, wenn er heute seine Mitgiis-
der dringend bittet, die Werktechniken mehr und
mehr dem Zeichsn- und Kunstuntsrricht einzugiie-
dern. Daß wir mit dieser Erweiterung unserer seik-
herigen Arbeit dem Bedürfnis und der Beranlagung
unserer Schüler und den Forderungen des Lebens
enkgegenkommen, bedarf keines Beweises mehr. Die
aligemeinen theoreiischen Grundlagen dieses Er-
ziehungsgebietes sind genugsam erörtert, und dürfen
als geklärt bezeichnet werden. Es gilt nunmehr,
Wege zu suchen zu ihrer Berwirklichung.
Wir sind nich! für eine plötzliche und gewalksams
Einführung irgend eines Merkunierrichkssystems,
sondern meinen, der Erfolg werde sich am ehesken
dann einstellen, wenn wir die Werkfächer unserem
bisherigen Ilnterrichr organisch einzugiiedern vermö-
gen. Lehrec und Schüler werden dann stufenmäßig
in die neuen Aufgaben hineinwachsen. Mir lehnen
deshalb jeden Zwang wie jeden Schemakismus ln
der Durchsührung ab. Uns kommt es nicht so sehr
darauf an, wie viele und welche Werksächer ge-
pflegt werden, als vielmehr darauf, ob sie ihren
erzieherischen Wert im Diensie der Entwicklung der
künstlerischen und kechnischen Geskalkungskräfke der
uns anvertrauten Iugend auch wirklich entsalksn
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Bieles. Mir empfshlen deshalb unseren Mikgiie-
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aus werden sich auch mit der Zeit die Fäden zu
anderen Gebieten spinneir laffen. Obroohl nichts
verkehrker ist, als daß man einen Werkunkerrichk
leiken will auf einem Gebiet, in dem man kechnisch
selbst völlrg sremd ist, so kann doch htnwiederum ge-
sagt werden, daß der alte Satz hier Mahrheik wird:
durch Lehren lernk man.
Der künstierlsch gebildete Zeichenlehrer kommt am
leichtesten in den Werkunkerricht hinein durch Wei-
terentwicklung von Techniken, die ohnedies zum,.
eisernen Bestand des Zeichen- und Kunstunkerrichts
gehöcen. Bon der bisher schon überail gepflegten
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zum Papierschablonenschnikt und - Druck
nichk groh. Schüierarbeiken in dieser uralken dank-
baren Technik konnte man in üer Ausstellung „Die
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Ton und Plastilin kann zum Formsn und Bauen
in Papier überleiten. Mshr und mehr gswinnsn die
graphischen Techniken Bedeutung für das Kunst-
leben unseres Bolkes und dürsen schon deshalb im
Kunstunterricht nicht vernachläffigt werden. Die
künfiigen Zeichenlehrer bringen dazu das nötige kech-
nische Rüstzeug mit, so daß es ihnen ein Leichkes
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Holzschnittes und der Radierung der Du-
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fllr die älteren Zeichenlehrer. Doch gibk es hsuke
schon Amtsgenoffen, die die besondsren Ausdrucks-
bsdingungen und -möglichkeiten der graphischen Tech-