Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 3.1923

DOI Heft:
Heft 2 (März 1923)
DOI Artikel:
Stiehler, Georg: Werkunterricht: die Forderung des Tages
DOI Artikel:
Sommer-Gandersheim, P. K.: Staatsbürgererziehung und Zeichenlehrer, [1]
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.22197#0029

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Werkunterricht, die Forderung des Tages

Alle Verbänöe, besonders die Arbeits-
gemeinschaften der größeren Ortsgruppsn
unö die auf dem Gebiste des Werkunter-
richts seit Zahren arbeitenden Kollegen
werden ersucht, ihrs Borschläge und Ersah-
rungen über den Werkunterricht in der Zsit-
schrift „Kunst und 3ugend" in kurzen pro-
grammatischen Aufsähen niedeczulegen.

Die neuen Prüfungsordnungen verlangen
vom Zeichenlehrer, dem berufenen Kunst-
erzieher an den höheren Schulen, eine gründ-
liche Ausbildung in den graphischen Tech-
niken und in einer Technik des Werkunter-
richts. Aufgabe der O rganisation ist es,
ihreWünschein der Ausbildung an die
Bildungsstätten und die Behörden weitsr-
zugeben. Der lebendige Bersuch und die tat-
kräftige Unterrichtsarbeik der ausführenden
Kräfte müssen die Borschrift der Behörde
zur lebensvollen Auswirkung bringen. Die^
Praris muß mehr als bisher auch
die Arbeit derer bestimmen, die die Aus-
bildung der Lehrkröfte in der Hand haben.
Die Philologen nehmen stch neuerdings tat-
kräftig des Werkunterrichts an. 3ede Mit-
arbeit, Lie von der Forderung der Sache aus,
von innen her getrieben ist, muß willkommen
geheißen werden. -

3ede Einseitigkeit muß vermieden werden.
Es handel! sich um eine erzieh! iche und
schulpraktische Angelegenheit: Ent-
wirklungder technisch-gestalten-
den Kräfte im Dienste der wer-
denden Persönlichkeit und im
Dienste des Unterrichts wie des
Schullebens. 3n den Zeiken wirtschast-
licher Nöte erfährt diese Arbeit ihre beson-
dere Bedeutung und ihre besondere Ein-

stellung. Wic schlagen deshalb vor, fol-
gende Themen in gemeinsamer
Beratung, wenn möglich mik den am
Ort in gleicher Nichtung arbsitenden Philo-
logenkreisen zu behandeln, Bersuche an-
zustellen und die Ergebnisse in „Kunst und
Iugend" fortlaufend zur Anregung und
Gegenäußsrung zu veröffentlichen.

1. G r u n d s ätz l i ch s s zur Stellung des
Wsrkunterrichts im Nahmen der höheren
Schule.

2. Zuv Borbildungdes Lehrers für das
künstlerische Lehramk an den höheren
Lehranstalten in Merkunterricht.

3. Gemeinsame Arbeikdes wissen-
schaftlichen und künstlerischen Lehrers
an höheren Schulen im Dienste des
Merkunterrichtes.

4. Planmäßiger oder f reiwi! -
liger Merkunterricht?

3. Ardeitsgebiete und Stoff-
p l ä n e.

6. Aein handwerklich oder didak -
kisch gewendet, dabei technisch auf-
bauend.

7. Geschmacklich und wissen-
schaftlich bekonter Werkunterricht;
Organisation und Betrieb.

8. Notkechniken; eine Forderung der
Zeir.

9. llber Bezug des Makerials,
Ausstattung; Beschaffungs-
z e n t r a l e n.

10. Zeichenlehrer im Amt, Er-
werbung der Fakultas für
Werkuntsrricht: Eine sachliche
Forderung, weil Förderung der Sache!

S t i e h l e r.

StaaLsbürgersrziehung und Zeichenlehrer ^

Der Zeichenlehrer hat im Schul-, im Er- Borträgen über das Thema „Staatsbürger-
zishungsbetriebe noch höhere Aufgaben zu erziehung" wenig oder nichts vom Zeichen-
erfüllen als nur Zeichnen zu lehren, obwoh! unterricht hört. Sport und Turnen werden
das rein mechanische Können für den künf- noch erwähnt, aber mit keiner Silbe der
tigen Staatsbürger schon von großer Be- Zeichenunterricht. Was verlangt denn der
deutung würe. And allein diessr Umstand läßt Staat von seinen Bürgsrn, und wer ist und
es unversiändlich erscheinen, daß man in was bietet der Zeichenlehrer?
 
Annotationen