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KuusterZiehungsLag
Grklärung:
Vom 27.—30. August sollte, wie wir zufällig cr-
fuhren, in Stuttgari ein Kunsterziehungskag stattfin-
den, veranstalkek vom Zenkralinstituk für Erziehung
und Anksrrichk in Berlin fvr. Pallat) und vom Ber-
ein zur FSrderung der BolkSbildung in Stukkgark
(vr. Pfleiderer). Die Taquna mustte sinige Tage
vor Bsainn Ler Kosten^egeiPäbgeiägk^weroem"
stn Fachkreisen ist man allenkhalben srsiaunk und
mit vollem Recht ungehalten darüber, daß von den
Beranstalkern der Tagung dis Organisakion
der-Kunsterzieher an den HSHeren Schulen Dsuksch-
lands, der Reichsverband akademisch gebil-
deker Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen, nichk
elngeladeir und zur Mikwirkung zugezo-
gen worden ist. —: v v' ' ^ ^
Cs ist dies, rein sachlich betrachkek, unverstSndlich
und gleichbedeukend mik einer Einbuße der Bedeu-
tung und deS Erfolges der Tagung, bei der die Mik-
wirkung aller werkvollen Kräfke häkke willkommen
sein müssen. —
Taksache ist, daß die Haupkkräger der
Kunsterziehungsbestrebungen, an
den höheren Schulen die Lehrer deS
Zeichen- undKunskunkerrichts find. Sie
leisten praktische Arbeik, ohne die behördliche Anregun-
gen oder theorekilche Erörkerungen philosophisch-histo-
rischerArt einfach in der Lufk hängen und diestugend
nicht erreichen. Und da geht man bei Einberufnng
eines Kunsterziehungskages kurzweg über dis F a ch-
organisation von seiken der Beranstalier hin-
weg! —
Man fragt sich: Wer soll denn zunächsk die An-
regungen und Ergebnisse eines Kunsterziehungskages
in die lebendige Tak umsetzen, wenn nichk die Zei-
chenlehrer und Zeichenlehrerinnen an höheren Schu-
len?! —
Wäre es wohl denkbar gewesen, dah eine Tagung
für liierarische Kunsierziehung häiie veranstaltek wer-
den können unker bewuhter llbergehung des Dcut-
schen Philologenvereins, insbesondere der Organi-
sakion der „Lehrer für deutsch"? Es genügk heuke
nichk mehr, daß ein Geheimrat verordnek und öie
„Untergehenen" aussuhren. Gemeinsame Arbsik zum
Wohls des Ganzen: Das isk demokrakisch. Durch
Ausschalken der Fachorganisakionen schädigk man in
diesem Fall die Sachs und schassk unnökige Eegsn-
sätze zwischen Behörde und Lehrerschast.
Wir erheben deshalb gegen die einseikige Beran-
stalkung , des geplanken Kunsterziehungskages nach-
drücklich Widerspruch und würden !n der Bildungs-
adkeilung des Reichsministeriums des stnnern, dir
seinerzeit die Einberufung der Reichsschulkonferenz
auf sachlicher und dsmokrakischer Grundlage in die
Wege leikete, eine geeignekere Stelle für Veranstal-
kung künftiger Kunskerziehungstage sehen. 3hr ge-
hörk ja auch der Reichskunstwart an, der bel keinem
Kunskerziehungskag fehlen darf.
AnnaKrüge'r, GeorgSkiehler,
Deffau. Leipzig-Co.
^ v 26. August 1923.
Programm des geplauken Kunsterziehungskages.
1. Tag.
Bormiktags 9—1 Ahr: Begrüßung und Borkräge.
1. Die Grundlagen der Kunsterziehung:
u)Der gegenwärtige Skand drr
K u n s t e r z i e h u n g. (Geh. Odsrreg.-Rak
Or. Pallak, Leiker des Zentraltnstituks sür Er-
ziehung und Unkerricht, Berlin.)
d) Die psychologischen Grundlagen
der Kunskerziehung. (vr. R. Müller-
Freienfels, Berlin.)
. e) Die kulturellen Grundlagen der
, Kunskerziehung. (Profeffor vr. Mois-
gang Pfleiderer, Leiter der Abkeilung für bil-
dende Kunst beim Berein znr Förderung üer
Bolksbildung, Skuktgarst)
Nachmikkags 4 Ilhr:
Eröffnung einer Ausstellung „Kunst des Kindes.*
. -- - 2. Tag.
Borm. 9—1 Uhr und nachm. 3—3 Uhr: BorkrSge.
2. Die Mögllchkekken der Kunsterzie-
hung:
u)3n der Grund- undBolksschule.
(Haupilehrer Pau! Rehm, Reutlingen.)
b) 3n den höheren Schulen (Mikiel-
schulen). (Proseffor Franck, Direkkor der
staailichen Kunstschule, Berlin.)
e) 3n den Fach- und Gewerbeschulen.
(Professor R. Riemerschmid, Direktor der staat-
lichen Kunstgewerbeschule, München, Borsitzen-
der des Deukschew Werkbundes.
ä) Znder freien Bolksbildung. (Pro-
feffor I)r. Baum, Landesamt für Denkmal-
pflege, Skukkgart.)
3. Tag.
Bormiktags ^9—^1 Uhr: Borkräge:
3. Lehrerfahrungen und Lehrweilen,
mik Borführungen von Unterricyts-
ergebnissen:
и) Chrisioph Rakter, Lehrer für Kunstunkerrichk,
3ena.
b) Lehrer Okko Reumann, Hamburg. "
e) H. Grau, Skudisnrak, Heilbronn.
ri) Fräulein Hedwig Groth, Lehrerin sür Kunst-
unterrichk, Essen.
4. Tag.
Vormiktags 9—1 Uhr: Borkräge (Fortsstzung).
e) Walker Krötzsch, Oberlehrer, Leipzig.
к) Hugo Sikkel, Direkkor des Arbeitsschulseminars,
Düsseldorf.
^) Albrecht Merz, Archikskk, Leiker der Werk-
schule, Skuktgark.
d) l)r. H. Cornelius, Profeffor an der Universitäk,
Frankfurt.
KuusterZiehungsLag
Grklärung:
Vom 27.—30. August sollte, wie wir zufällig cr-
fuhren, in Stuttgari ein Kunsterziehungskag stattfin-
den, veranstalkek vom Zenkralinstituk für Erziehung
und Anksrrichk in Berlin fvr. Pallat) und vom Ber-
ein zur FSrderung der BolkSbildung in Stukkgark
(vr. Pfleiderer). Die Taquna mustte sinige Tage
vor Bsainn Ler Kosten^egeiPäbgeiägk^weroem"
stn Fachkreisen ist man allenkhalben srsiaunk und
mit vollem Recht ungehalten darüber, daß von den
Beranstalkern der Tagung dis Organisakion
der-Kunsterzieher an den HSHeren Schulen Dsuksch-
lands, der Reichsverband akademisch gebil-
deker Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen, nichk
elngeladeir und zur Mikwirkung zugezo-
gen worden ist. —: v v' ' ^ ^
Cs ist dies, rein sachlich betrachkek, unverstSndlich
und gleichbedeukend mik einer Einbuße der Bedeu-
tung und deS Erfolges der Tagung, bei der die Mik-
wirkung aller werkvollen Kräfke häkke willkommen
sein müssen. —
Taksache ist, daß die Haupkkräger der
Kunsterziehungsbestrebungen, an
den höheren Schulen die Lehrer deS
Zeichen- undKunskunkerrichts find. Sie
leisten praktische Arbeik, ohne die behördliche Anregun-
gen oder theorekilche Erörkerungen philosophisch-histo-
rischerArt einfach in der Lufk hängen und diestugend
nicht erreichen. Und da geht man bei Einberufnng
eines Kunsterziehungskages kurzweg über dis F a ch-
organisation von seiken der Beranstalier hin-
weg! —
Man fragt sich: Wer soll denn zunächsk die An-
regungen und Ergebnisse eines Kunsterziehungskages
in die lebendige Tak umsetzen, wenn nichk die Zei-
chenlehrer und Zeichenlehrerinnen an höheren Schu-
len?! —
Wäre es wohl denkbar gewesen, dah eine Tagung
für liierarische Kunsierziehung häiie veranstaltek wer-
den können unker bewuhter llbergehung des Dcut-
schen Philologenvereins, insbesondere der Organi-
sakion der „Lehrer für deutsch"? Es genügk heuke
nichk mehr, daß ein Geheimrat verordnek und öie
„Untergehenen" aussuhren. Gemeinsame Arbsik zum
Wohls des Ganzen: Das isk demokrakisch. Durch
Ausschalken der Fachorganisakionen schädigk man in
diesem Fall die Sachs und schassk unnökige Eegsn-
sätze zwischen Behörde und Lehrerschast.
Wir erheben deshalb gegen die einseikige Beran-
stalkung , des geplanken Kunsterziehungskages nach-
drücklich Widerspruch und würden !n der Bildungs-
adkeilung des Reichsministeriums des stnnern, dir
seinerzeit die Einberufung der Reichsschulkonferenz
auf sachlicher und dsmokrakischer Grundlage in die
Wege leikete, eine geeignekere Stelle für Veranstal-
kung künftiger Kunskerziehungstage sehen. 3hr ge-
hörk ja auch der Reichskunstwart an, der bel keinem
Kunskerziehungskag fehlen darf.
AnnaKrüge'r, GeorgSkiehler,
Deffau. Leipzig-Co.
^ v 26. August 1923.
Programm des geplauken Kunsterziehungskages.
1. Tag.
Bormiktags 9—1 Ahr: Begrüßung und Borkräge.
1. Die Grundlagen der Kunsterziehung:
u)Der gegenwärtige Skand drr
K u n s t e r z i e h u n g. (Geh. Odsrreg.-Rak
Or. Pallak, Leiker des Zentraltnstituks sür Er-
ziehung und Unkerricht, Berlin.)
d) Die psychologischen Grundlagen
der Kunskerziehung. (vr. R. Müller-
Freienfels, Berlin.)
. e) Die kulturellen Grundlagen der
, Kunskerziehung. (Profeffor vr. Mois-
gang Pfleiderer, Leiter der Abkeilung für bil-
dende Kunst beim Berein znr Förderung üer
Bolksbildung, Skuktgarst)
Nachmikkags 4 Ilhr:
Eröffnung einer Ausstellung „Kunst des Kindes.*
. -- - 2. Tag.
Borm. 9—1 Uhr und nachm. 3—3 Uhr: BorkrSge.
2. Die Mögllchkekken der Kunsterzie-
hung:
u)3n der Grund- undBolksschule.
(Haupilehrer Pau! Rehm, Reutlingen.)
b) 3n den höheren Schulen (Mikiel-
schulen). (Proseffor Franck, Direkkor der
staailichen Kunstschule, Berlin.)
e) 3n den Fach- und Gewerbeschulen.
(Professor R. Riemerschmid, Direktor der staat-
lichen Kunstgewerbeschule, München, Borsitzen-
der des Deukschew Werkbundes.
ä) Znder freien Bolksbildung. (Pro-
feffor I)r. Baum, Landesamt für Denkmal-
pflege, Skukkgart.)
3. Tag.
Bormiktags ^9—^1 Uhr: Borkräge:
3. Lehrerfahrungen und Lehrweilen,
mik Borführungen von Unterricyts-
ergebnissen:
и) Chrisioph Rakter, Lehrer für Kunstunkerrichk,
3ena.
b) Lehrer Okko Reumann, Hamburg. "
e) H. Grau, Skudisnrak, Heilbronn.
ri) Fräulein Hedwig Groth, Lehrerin sür Kunst-
unterrichk, Essen.
4. Tag.
Vormiktags 9—1 Uhr: Borkräge (Fortsstzung).
e) Walker Krötzsch, Oberlehrer, Leipzig.
к) Hugo Sikkel, Direkkor des Arbeitsschulseminars,
Düsseldorf.
^) Albrecht Merz, Archikskk, Leiker der Werk-
schule, Skuktgark.
d) l)r. H. Cornelius, Profeffor an der Universitäk,
Frankfurt.