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Kunst der Zeit: Zeitschrift für Kunst und Literatur — 2.1928

DOI Heft:
Nr. 8/9
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Schulz-Albrecht, August Julius: Fritz Kuttner und W. R. Huth
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https://doi.org/10.11588/diglit.67647#0098

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FRITZ KUTTNER

MEINE FRAU

FRITZ KUTTNER UND W. R. HUTH
VON
DR. OTTO BRATTSKOVEN

Inmitten der Betrachtung einer jüngsten Generation, die
in Daseinsanschauung und Arbeitsweise fast keinen Zusammen-
hang mit der vorhergehenden hat, und gegenüber neuen,
bildkünstlerischen Bemühungen, die jetzt nur zu oft das
Stigma des Hausbackenen tragen, ist es besonders angebracht,
auf den Maler Fritz Kuttner hinzuweisen. Auch er be-
müht sseh darum, die jeweiligen Vorwürfe nicht als Kom-
plikationen zu sehen, sondern als säuberlich dingliche Er-
scheinungen in Form und Physiognomie. Jedoch er über-
treibt nicht im Hinblick auf äußere Betonung; er vermag
den Themen gegenüber einen Standpunkt zu gewinnen, der
verbunden mit ruhiger Farbwahl erfreulich ungezwungen
und, malerisch zwanglos, erschöpfend wirkt.
Es kann angemerkt werden, daß Kuttner erst auf Um-
wegen in diese Anschauungsart hineingcwachsen ist. Vordem

gehörte er zu den Schülern von Klaus Richter, der in einer
expressiv aufgewühlten Zeit magische Bildbedeutsamkeit mit
malerischen Wersen zu verbinden suchte. Außer jedem
Zweifel war damals Richters Einfluß außerordentlich groß;
Darstellungen phantastischer oder theatralischer Absonder-
lichkciten waren unter seinen Anhängern an der Tagesord-
nung. Selbst aber in dieser von überhitzten Diskussionen
ausgefüllten Zeit hat sich Kuttner von den zeitüblichen
Uebertreibungen freigehalten. Es gibt Bildnissc von ihm, die
wohl stilistisch mit jenen Auffassungen zusammenhängen,
aber zugleich durch eine persönliche Wohlüberlegtheit sym-
pathisch berühren. Nach und nach löste er sich vollkommen
aus jener in sich verkrampften Sphäre, ein Uebergang sind
beruhigte Kompositionsversuchc mit Mcnsch und Landschaft
und Frankreich schlicßlich wird eine Offenbarung über In-

l8zj.
 
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