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Kunstwart und Kulturwart — 33,1.1919-1920

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Heft 2 (2. Oktoberheft 1919)
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Vom Heute fürs Morgen
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Unsre Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.14436#0122

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haupt um Massengunst? Die Dackel-,
Backfisch-, Schwiegermütter-, Altjung-
fern- und Professor-Scherze gehören
sich in ein Blatt fürs behagliche harnr-
lose Ausspannen der Vielent Niemals
aber haben die „Fliegenden" nach irgend-
einer Richtung auf das Tier im Men-
schen spekuliert, wie ach so viele andre,
und immer haben sie sich um eine
unaufdringliche Führung zum Guten
bemüht. Alles, in allem genommen:
Mögen sie bleiben, wie sie sind,
auch sie haben Kulturarbeit ge-
leistet nnd tun das noch. A

Worauf wir stolz sein dürfen

er graue tzimmel hat hie blauen
Vlüten des deutschen Geistes nie
lgehindert, sich zu entfalten. Wir haben
zu allen Zeiten unter unsern Tannen
und Eichbäumen die Fähigkeit festge-
halten, die Palme, die Olive, den Lor-
beer und die Mhrte zu würdigen.
And es zeige uns jemand einen
Italiener, Franzosen vder Hispanier,
der jemals ein wirkliches Verständnis
für die Eichs und den Tannenbaum ge-
zeigt hätte! Seien wir darum ganz un-
befangen so stolz wie ein ganzer Sack
voll Spanier! Wilh elm Raabe

Unsre Bilder

^ nser Heft ist, wie das Rundbild auf der ersten Textseite andeutet, dein
Geiste Rembrandts gewidmet. Trotzdem bringt es keine Bilder nach
^^seiner eigenen Kunst. Wir haben das früher wohl zur Genüge getan.
Ein einigermaßen tieferes Eindringen in Rembrandts innere Welt könnte auch
kein Zeitschriftenheft, und sci es das üppigst ausgestattete, vermitteln. Dazu
gebraucht es der Aufwendung besonderer Mappen. Die vom Kunstwart her-
ausgegebenen Rembrandt-Mappen haben längere Zeit fehlen müfsen, jetzt aber
ist es uns gelungen, sie in Mten Ausstattungen wieder heranszubringen.
Die beiden sind zum Preise von je 6 Mark (eine Vorzugs-Ausgabe zu je
(2 Mark für die Mappe) beim Kunstwart-Verlage erschienen. Auch unsere
wirklich wunderschönen, großen, echten Photogravüren nach dem „Hundert-
guldenblatt" (7 Wark) und der „Landschaft mit den drei Bäumen" (5,25 Mark)
sind neben den anderen Rembrandt-Vorzugsdrucken des Kunstwarts wieder
zu haberr.

Das Blatt vor diesem Hefte hat den jungen Hamburger Griffelkünstler
Alexander Friedrich zum Verfasser, won dem wir vor einem Iahre
gesprochen haben. Im nächsten Hefte werden wir von einem neuen Zhklus
reden, den er soeben vollendet hat und dem wir wie den Blättern zu Faust II
eine ungewöhnliche Bedeutung beimessen. Das hier gezeigte Blatt seiner „Passion"
behandelt das Thema „Das Geschäft". Der Pharisäer rechts schlägt es vor,
der links stimmt zu, der in Her Mitte schwankt. Das mnsikalisch-griffelkünst-
lerische „Thema" kreist in mächtiger Erregung. Das Blatt wird verständlicher
weickien, wenn der Leser mit unserm uächsten Heft weitere aus dem Zyklus
kennen lernt, doch wird er sich auch jetzt schon eiuer schlagenden Wirkung
kaum entziehn.

Im Hefte die Nachbildung eines S ch n i t t d r u ck s und an seinem Schluß die
einer Radierung nach Originalen von Emil Pottner. Wir meinen, man
kann sich das unmittelbare Miteinander von Technik und Kunst kaum wirksamer
vergegenwärtigen als durch die Vergleichuug zweier solcher Blätter. Der
„hahnenkampf" ist wieder ein Blatt aus Heyders von uns fchon oft empfohlenem
Schwarzweißkunst-Abreißkalender.

herausgeber: L>r. k. c. Ferdinand Avenarius i» Dresdcn-Blascwitz; vcrantwortlich: der
herausgeber. Mitleitcnde: Artur Bonus, vr. E. Kurt Fischer und Wolfgang Schumann —
In österreich-Ungarn für herausgabe u. Schrlftlcitung verantwortlich: vr. Richard Batka in WienXIII/S —
Sendungen für den Text ohncAngabeeinesPersonennamens an die „Kunstwart-Leitung" in
Dresden-Blasewitz — Manuskripte nur nach vorheriger Dereinbarung, widrigenfalls
kcine Berantwortung übernommen werden kann — Berlag von Gcorg D. W. Lallwey, Druck von
Kastner L Lallwey. Buchdruckerei in München — Geschäftsstellc für Berlin: Georg Sicmens, V 87,
»urfürstenstr. 8 — Eeschäftsstelle für Ssterreich-Ungarn: Buchhandlung Morig Pcrles, Wicn I, Scilergasse ».
 
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