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Kunstwart und Kulturwart — 33,1.1919-1920

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Heft 3 (1. Novemberheft 1919)
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Vom Heute fürs Morgen
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.14436#0172

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Bitte einschen werLen. Selbstverständ-
lich bemüht sich der Dürcrbund, all sei-
nen jetzt schon eingegangenen Verpflich-
tungen trotz der erschwerten Verhält-
nisse nachZnkommen.

Wie Ivir erleben ...

L^>icht was wir erleben, sondern wie
-/^wir einpfinden, was wir erleben,
macht unser Schicksal aus.

Ebner-Eschenbach

Unsre BiLder und NoLen

D

,rer Bilderbeilagen dieses Heftes, ans der neuen Folge „Musik" von
^Alexauder Friedrich, werden in dem Nundschau-Beitrage bespro-
chen, der dem jungen Griffelkünstler gewidmet ist.

Unser Heft gibt ferner einen Drnckschnitt von Paul Leschhorn Wieder,
welchen Künstler unsre Freunde nun schon aus vielen'Gaben schätzen. Die Kopf-
leiste dieses Heftes ist gleichfalls nach einem Druckschnitte Leschhorns herge-
stellt, doch war hier die gebotene Verkleinerung so wesentlich, daß man den Eha-
rakter des Originals nur noch ahnen kann. Bei dem Waldstück mit der jFrau
am Tränkbrunnen steht es besser, weil die Verkleinsrung nach der Dorlage
nicht so beträchtlich ist.

LV^ur selten konnen wir unseren Heften einen Männerchor beigeben, tejls
-^»weil nicht allzuoft geeignete Männerchöre erscheinen, teils weil diese
nicht immer auch für die etwaige häusliche Wiedcrgabe passen. Der kleine
Chor Geistesfluten von Hans Heinrichs, den wir nach dem Manu-
skript veröffentlichen, scheiut uns nach Stil und Gehalt so kraftvoll, durchsichtig
und vollwertig, daß wir ihn ganz besonders gern wiedergeben. Den Text 'bildet
eine feierliche Gedankendichtung von Avenarius, dereu Thema das Keimen,
Reifen und Welteroberu der Idee bildet, schwer im Rhhthmus, gedrängt in der
Wortfolgc. einem dramatischen Ehorspruch vergleichbar. Heinrichs trifft so die
Feierlichkeit wie die hiudurchziehenden, anschaulichen Wendungen („dann flü-

stern und rieselu riugsum . . ." usw.) ungemein sicher durch schlichte, prägnaute

musikalische Erfindungen. Der Chor ist bei einer Darbietung, welche die geistigen
Schwerpunkte klar herausbringt uud die (für solche auf die Rotwendigkeit des
Verstandenwerdens gestellten Werke unbedingt) erforderliche Klarheit und Glie-
derung ausweist zweifellos von starker Wirkuug. Es kann auch als Ouartett

gesungen werden, und selbst die bloße' Wiedergabe am Klavier ist nicht absolut

unzulänglich. H. Heinrichs lebt als Chormeister in Haunover.

Es bleiben uns zwei Seiten; wir drucken darauf das Lied „Frühlingstrost" des
verstorbenen Professors Otto Crusiusab, der unsereu Lesern von zahlreicheu
Beilagen her bekannt ist. Das ist nun freilich, dem Werte nach, nichts weniger
als ein „Anhängsel", sondern eine jener klaren, reinen, innigen Schöpfungeu,
in denen Gedicht und Tonsatz eins sind uud Ausdruck einer vollen ungetrübten
Stimmung, Schöpfungen, wie sie dem „Liebhaber", auch weuu er begnadet war
wie Crusius, nur in den besten Lebeusstunden gelingen mögen.

herausgeber: vr. d. c. Ferdinand Avenarius in Dresden-BIasewitz,- verantwortlict): der
tzerausgeber. Mtleitende: Artur Bonus, Or. E. Kurt Fischer und Wolfgang Schumann —
gn üsterreich-Ungarn für Herausgabe u. Schrtstleitung verantwortlich: Or. Richard Batka in Wien XII!/!, —
Sendungen für den Text ohneAngabeeinesPersonennamcnsan die »Kunstwart-Leitung" tn
Dresden-Blasewitz — Alanuskripte nur nach vorhcriger Bereinbarung, widrigenfallt
ketne Derantwortung übernommen werden kann — Berlag von Georg D. W. Lallwey, Druck von
Kastner L Lallwey. Duchdruckerei in München — Geschästsstelle für Berlin: Georg Siemcns, yr 57,
Kurfürstenstr. 8 — Leschästsstelle für Ssterreich-Ungarn: Buchhandlung Moritz Perles, Wien I, Seilergass« ».
 
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