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Kunstwart und Kulturwart — 33,1.1919-1920

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Heft 4 (2. Novemberheft 1919)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.14436#0207

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Lrschien inir's öoch brs -ress Aeit
Unrnöglichste Unmöglichkeit,

Datz solch ein brennend Leiden
Das Lserz ertragen lann.

welch schreckliches Gnrxfinöen
Gebar inir jene Stund,

Als ich zween Rosen schrvinben
Sah von öenr süßen Ulnnö:
wie wirbelt's wilö in nrsinein ksirn!
wie glükt öer Schnrerz nrir heitz öie Stirn,

Als ich zween Aosen schwinöen
Sali von öenr sützen Ulunö!

Llektrisch in öen Naaren
wrchlt noch Lntsetzen rnir,

Drob, öatz ich's nie erfatzren,
wotzin sie ging von hier!

Ich weitz, öatz ich so lang -rnich grärn,

Bis balöe ich auch Abschieö netznr:
weil ich es nie erfahren,
wohin sie ging von hier.

Ls ist vergeblich, öatz öie Menschen streben,

Des Leiöes, das sie örückt, sich zu entheben:

Aaunr ist ein Schnrerz, kaunr ist ein weh verwunöen,
lsat eine anöre Schlange sich gefunöen:

Die graöe so wie jene fest öich hält

Unö giftgen Aahns öein Dasein öir vergällt:

Drunr sei nur still! Trag jeden Aurnnrer gerne!

Das Leiöen, öas öich quält, hält anöre Leröen ferne.

§u leicht hab ich öies Leben nrir geöacht!

Lin Menschenglück verdirbt in «iner Nacht!
was sag ich: Aacht! In einer «inzgen Stunöe
Geht auch öas leuchtenöste Gestirn zugrunde!

Unb aller öeiner stolzen wünsche lseer
Aerstäubt in Aichts als wie öer Sanö anr LNeer!

Und was da bleibt? Ls ist nur eins, öas bleibt:
Die Leöer, öie öen Iarnnrer nieöerschreibt.

Ich hab öer wehe wehestes eröulöet,

Des Leiöens Aelch bis auf öen Grund getrunken.

Ich frag öen sturnnren Gott, wie ich's verschulbet,
Datz so rnein Glück unö so nrein Stern versunken!

Da liegt -as Bilö zerstückt zu rneinen Fützen:

Der Traurn zerrann, in öern es rnir erschienen!
Gesxenster sinö die Tage, öie verflietzen. —
wär holdes bjoffen nicht nur leeres wähnen,

Unö gäb's öort überrn Grab ein wieöersehen,
wie wollt ich rnich nach öieser Stunde sehnen
Unb für rnich selbst öen letzten Tag erflehen!

Doch was bleibt rnir! — Mit aufgehobnen ljänöen
 
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