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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0076

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D. DIE ERFAHRUNGEN - IKor 1,26-31; 2,1-5
IKor 1,26-31
Ist der λόγος τού σταυρού eine 6ύναμις ? die Menschen-eigene
Weisheiten, Stärken, Erwartungen unter das Kreuz in die Krise
führt, von Menschen verabsolutierte, "gerühmte" Positionen
umstürzt?
βλέπετε γάρ (1,26-28) : Als dieser Logos in Korinth zum ersten
Mal verkündigt wurde (κλήσις ύμώι/), ergriff (κλήσις? 3maliges
έξελέξατο χ) Gott durch ihn gerade nicht die sozial Starken und
Weisen in der Stadt, sondern liess diese - bis auf wenige
Ausnahmen - links liegen. Er ging an ihnen vorbei, um sie dem
Untergang auszuliefern.2
Da haben wir - nach Paulus - einen empirischen Beleg dafür,
dass die Stärke und die Weisheit, die von der menschlichen
Gesellschaft verehrt werden, von Gott gerichtet werden. Die in
den Kategorien der Welt sozial Starken und Weisen werden durch
die Verkündigung des Logos von Gott zuschanden gemacht.3
1,29-31 ziehen die Folgerung: "Vor Gott" (1,29) ist das in
menschlichen Augen Rühmenswerte ein Nichts. Der Mensch kann
sich aufgrund des Menschen-Eigenen nicht rühmen (1,29). Denn
alles, was in seinem Christsein zählt, ist ihm vom Gott
gegeben (1,30):4 Er kann - und braucht - sich nur des Kyrios
zu rühmen (1,31).
Entsprechend ergriff der Logos in Korinth diejenigen ohne
menschliche Voraussetzungen (τά μ,ή οι/τα), die sozial
Schwachen, die Verachteten, die Ungebildeten (1,27-28).
 
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