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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0249

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244

S. Kohäsion und hohe interpersonelle Fähigkeiten
Eine Korrelation - keine Kausalität in nur einer <
Richtung1 5 6 - besteht zwischen Kohäsion und dem Entwickeln
hoher interpersoneller Fähigkeiten:
1.1 Kohäsion ist erkennbar, wenn (a) die Mitglieder häufig
gegenwartsbezogene Gefühle äussern1 5 7 und (b) sich empathisch
(nach- bzw. mitfühlend) verhalten, wenn sie akzeptierend
miteinander kommunizieren, 158 wenn ihre Interaktionen von
Wärme und Zugewandtheit geprägt sind.1 5 9
1.2 Als kohäsionsfordernd gilt, wenn ein Gruppenleiter
emotionale Erlebnisinhalte verbalisiert oder den Wunsch nach
emotionaler Interaktion aussert.1 6 0
2. Kohäsion ist erkennbar, wenn die Gruppe sich bevorzugt
positives Feedback gibt.1 6 1
Nicht selten lässt sich auch beobachten: Je höher die
Kohäsion, um so höher die Bereitschaft eines Mitglieds, ein
anderes in der Gruppe für seine Leistungen zu belohnen.1 6 2
3. Kohäsion ist erkennbar, wenn zwischen den Mitgliedern
gerne Themen von persönlicher Bedeutung behandelt werden.1 6 3
4.1 Kohäsion ist erkennbar, wenn die Mitglieder offen und
ehrlich miteinander kommunizieren.
4.2. Offene Selbstdarstellung der Gruppenmitglieder
(einschliesslich der eigenen Probleme) erhöht die Kohäsion.1 6 4
Die Hauptschwierigkeit besteht für uns darin, dass sich
interpersonelle Fähigkeiten wie die geschilderten nur - wenn
überhaupt - im Spiegel der Briefe eines einzigen
Gruppenmitglieds aufweisen lassen.
ad 4,2, Wir kennen an diesem Punkt nur ein Gruppenmitglied,
Paulus. Immerhin war er bereit, sich selber offen mit seinen
Schwächen darzustellen: Er sei - mit "Schwachheit, Furcht und
Zittern" - kein grosser Redner (2Kor 11,6; cf. 10,10; IKor
2,2-5.13). Er gibt Ängste zu (2Kor 12,10; Rom 15,31 u.ö.). Er
 
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