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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0179

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II. Sozialpsychologische Theoreme zur Gruppen-Kohäsion
Gruppenkohäsion ist ein sorgfältig untersuchtes Phämnomen,_das
sich als Resultante vieler Faktoren darstellt.
Drei Klassen von Theoremen lassen sich unterscheiden.
1) Etliche Aussagen zur Kohäsion haben die Form
A-> Kohäsion, beziehungsweise
A1 + A2-> Kohäsion (die Merkmale A1 und A2 zusammen
lassen Kohäsion entstehen).
Kohäsion erscheint in dieser Aussageform als abhängige
Variable. Theoreme dieser Form erlauben nicht nur Aussagen
über die Faktoren, die zur Kohäsion fuhren, sondern auch über
de facto vorhandene Kohäsion: Können wir einen als
kohäsionsfördernd anerkannten Faktor A (bzw. A1 und A2 ) in
unserem Material nachweisen, so nehmen wir an, dass dieser
tatsächlich auch ein Stück Kohäsion bewirkte, so dass sich
aufgrund von A Aussagen über de facto existierende Kohäsion
ergeben.
2) Andere Theoreme haben die Form
Kohäsion-> B, beziehungsweise
Kohäsion + X-> B.
Kohäsion erscheint hier als unabhängige Variable. Der
Ruckschluss von B (bzw. B und X) auf de facto vorhandene
Kohäsion ist hier kaum erlaubt, da B genausogut durch etwas
anderes als durch Kohäsion hervorgerufen worden sein kann. Die
Sätze dieser Aussageform spielen nur eine Rolle, wenn die
Existenz von Kohäsion bereits gesichert wurde.
3) Oft begegnet die Form
Kohäsion & C, beziehungsweise
Kohäsion & C, C & Y, Y & Kohäsion.
Beide Grossen, Kohäsion und C, werden immer wieder als
zusammen auftretend beobachtet, aber es lässt sich nicht
sicher behaupten, ob oder in welcher Richtung oder ob in
 
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