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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0185

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Kohäsion zuträglich. Und über die positive Erfahrung in der
kohäsiven Kleingruppe konnten die einzelnen sich dann auch mit
dem Christentum auf übergeordneter Ebene positiv
identifizieren, wie wir sahen, so dass ein Teil der r
zentrifugalen Kraft der geringen Gruppenmischung auf Ortsebene
wieder wettgemacht wurde.
C. Aus Frauen und Männern gemischte Gruppen
Aus Frauen und Männern gemischte Gruppen erreichen einen
Kohäsionsgrad, den geschlechtshomogene Gruppen nur bei
geringerer Teilnehmerzahl zu erzielen vermögen.2 1 Da kleinere
Gruppen Kohäsion in der Regel leichter entwickeln als grossere
(s.o. A), ist zu folgern, dass gemischte Gruppen eine hohe
Kohäsion leichter erzielen als geschlechtshomogene.
Die Präsenz von Frauen erwies sich auch bei folgendem
Experiment als belangvoll. "In einem zu experimentellen
Zwecken künstlich überfüllten Raum entwickelten die nicht
eingeweihten weiblichen Versuchspersonen kooperative und
kohäsive Gruppenstrukturen, männliche Versuchspersonen
reagierten mit Rivalität und Aggression."2 2
Wir wissen vom hohen Frauenanteil in den paulinischen
Gemeinden. Wir können hier formulieren, dass dieser
Frauenanteil - durch seine blosse Präsenz - zur Kohäsion der
paulinischen Gemeinden beitrug.
Es gab Witwen (IKor 7 u.ö.), prophetisch redende Frauen
(IKor 11,5), ausgesprochen gemeindeaktive Frauen: Nympha2 3 und
Priska2 4 beherbergten Hausgemeinden im Lykostal bzw. in
Ephesus und Rom. Euodia und Syntyche wirkten als
Mitarbeiterinnen des Paulus (Phil 4,2-3). Phoebe stand vielen
bei, auch dem Paulus. Sie fungierte als ö ιάκονος der Gemeinde
von Kenchreae (Röm 16,1-2). lunia genoss den Ruf,
 
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