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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0242

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ist auch Erfolg zu verbuchen: Aus Griechenland und Makedonien
ging ein reicher (2Kor 8,20 !) Kollektenertrag auf die letzte
Jerusalemreise ab. Die Kohäsion der Gemeinden Achajas und
Makedoniens korrelierte mit dem Erfolg bei der Kollekte. rr
Q. Kohäsion und Konformität
Wiederum geht es um Interdependenz und nicht um Kausalität
in nur einer Richtung.
- Kohäsion ist erkennbar, wenn die Gruppenmitglieder
ähnliche Einstellungen und Werte hegen.135
- Andere Studien beobachteten als Extrem: Gruppen mit hoher
Kohäsion entwickeln gelegentlich die Tendenz zum Konsens um
jeden Preis, bei dem Gegnervoten erstickt werden: sogenanntes
Groupthink stellt sich ein, man gibt sich "eines Sinnes".1 3 6
- Dazu passt: gemeinsame Entscheidungen hochkohäsiver
Gruppen sind auch für nichtanwesende oder abweichlerische
Mitglieder verbindlich.1 3 7
- Dazu passt auch: Mitglieder, die nur zeitweilig einer
kohäsiven Gruppe angeboren, zeigen deutliche Tendenzen, sich
den Ansichten der Majorität anzuschliessen, unabhängige
Meinungen nicht zu äussern.1 3 8
- Je hoher die Kohäsion, um so mehr überlegt sich der
einzelne, ob sein Verhalten den Gruppennormen entspricht: ob
es vor den Augen der anderen Gruppenmitglieder bestehen kann
oder nicht.1 3 9
- Speziell das Groupthink kommt auch "in einer
übertriebenen Sorge um die Gleichheit unter den
Gruppenmitgliedern zum Ausdruck."140
Die diversen Studien weisen in eine Richtung: Je mehr
Kohäsion beobachtbar ist, um so mehr auch das Phänomen, dass
die einzelnen ihr Denken und Verhalten dem der anderen
 
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