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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0195

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Gemeindedelegierten mitwirkten, lag solch konkurrierendes
Sich-Vergleichen nahe:
(a) 'Tragt unsere Gemeinde in ihrem Repräsentanten auch
genügend zur Missionsarbe-it bei? Vertritt dieser uns im στ
Vergleich zu den anderen würdig?’ Paulus weist wiederholt
daraufhin, dass die Gemeinden einen Mangel, ein υστέρημα,
aufweisen, solange sie sich nicht durch Delegierte an dem
Missionswerk beteiligen.3 3 Vom Apostel selber wird hier eine
Art "Leistungsdenken" ins Leben gerufen, und die Gemeinden
befleissigen sich, ihr υστέρημα aufzufüllen.
(b) 'Halten unsere Gemeindegesandte bei der Kollektenreise
genügend Geld von uns in Händen, damit wir uns nicht blamieren
vor reichlicher spendenden Gemeinden?’ 2Kor 9,3-4 (s.o.) droht
solche Blamagen an.
In ihren Repräsentanten kamen die Gemeinden an einem Ort
zusammen - und konnten sich so miteinander vergleichen, was
die Kohäsion im Innern der einzelnen Ortsgemeinden erhöhte.
Inwiefern die Gemeindedelegierten auch zur Kohäsion des
paulinischen Christentums insgesamt beitrugen oder vielleicht
sogar der gesamtkirchlichen Einheit dienten, wird uns noch
beschäftigen.
F. Angst, Bedrohung
Angst, besonders die Erwartung einer Bedrohung erhöhen den
Kohäsionsgrad. Äussere Bedrohung schafft innere
Geschlossenheit.3 4
Die Bedrohung von aussen, der die christlichen Gemeinden,
besonders ihre Leiter ausgesetzt waren, ist so vielfältig
belegt, dass kaum naher darauf eingegangen werden muss.
Juden35 und Heiden3 6 stellten nach; Gefängnis drohte.37 Immer
wieder wird von "Trübsalen, Bedrängnissen, Leiden,
 
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