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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0256

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251

müssen.
U. Gemeinsame Erfahrungen; vorgegebene Oikosstrukturexf
Ebenfalls kaum ausgeführt werden müssen zwei weitere
Kohäsionsfaktoren, die am Schluss wenigstens erwähnt werden
sollen, bevor wir uns in den Schlusskapiteln (Abschnitt W, X)
einigen tiefenpsychologischen Aspekten zuwenden.
1. Seit langem als kohasionsfördernd erwiesen sind die
gemeinsame Geschichte, die gemeinsamen Erfahrungen der
Gruppenmitglieder.1 9 4
Hier sind für die paulinischen Christen zum Beispiel die
Gottesdienste mit ihren Sakramenten, die Geisterfahrungen, die
bewältigten Krisen wie die korinthische vor dem
Versöhnungsbrief, die Erfolgserlebnisse wie die Kollekte in
Makedonien und Achaja oder die von den Gemeinden mitgetragenen
Missionsunternehmen zu nennen. Paulus erinnert seine
Adressaten oft an die Anfänge ihres Christeins, an Bekehrung,
Taufe oder Gemeindegrundung und Anfangsunterweisung (IKor
1,26-28; 2,1-5; 15,Iff u.ö.).
2. Bevor die christlichen Gemeindegruppen sich in den
Hausern von christlichen Gastgebern konstituierten, bestanden
in diesen Oikoi bereits kohäsive Gemeinschaften mit Kindern,
Blutsverwandten, Sklaven und oft genug an den Rändern auch mit
liberti und clientes, die zum Hausherrn in einem
Patronatsverhältnis standen.195 Die Kohäsion der in diese
Oikoi hineingepflanzten Hausgemeinden profitierte zweifelsohne
von dieser bereits vorgegebenen Struktur, gehörten doch in
vielen Fallen die involvierten Personen in Personalunion
beiden Systemen an: dem Oikos und der in ihm sich
versammelnden Christengemeinde.1 9 6 Vom "Huckepack" der
 
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