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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0181

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Schreibens und stellten allenfalls eine Teilgruppe (cf.
Gielen’s Anm. 71) in Rom oder Ephesus dar, die die übrigen
Christen in Rom oder Ephesus weitergrüssen sollten. Aber warum
wurde Phoebe nur einer Teilgruppe in Rom oder Ephesus zur
herzlichen Aufnahme empfohlen (16,2) ? Wieso stellen 16,1 - Kl-
ein ursprünglich selbständiges Empfehlungsschreiben dar? Mit”
dieser Annahme steht und fällt Gielen’s Hypothese, wie sie
selber Anm. 70 zugibt. Die Gründe für die ursprüngliche
Anbindung von 16,1-16 an den Röm wiegen nach wie vor
gewichtiger und wurden entgegen Gielen’s Lamento (123)
durchaus "am Text selbst" gewonnen (Lampe 19892 , 124-135; auf
S. 335 eine völlig andere Interpretation des άσπάσασθε von Röm
16, die das Subjekt von άσπάσασθε als mit dem "Ihr" des Röm
[1,6 etc] identisch festzuhalten vermag), c) Wäre Priskas
ephesinische Hausgemeinde (IKor 16,19) mit der Gesamtgemeinde
in Ephesus identisch, so hingen die grüssenden "Brüder alle"
(IKor 16,20a) in der Luft. Gielen (122) versucht sich wieder
wenig überzeugend aus der Schlinge zu ziehen: IKor 16,20a
fasse die beiden vorangegangenen Grüsse (16,19) zusammen (aber
warum diese Dublette?) oder sei "gesamtkirchlich in
Entsprechung zu IKor 1,2b zu verstehen". Es würden dann
"gesamtkirchlich" alle Brüder der Oikumene (16,20) alle
Christen der Oikumene (1,2) grüssen, was wiederum nicht die
eleganteste Lösung darstellte, d) Wäre Aquila’s und Priska’s
Hausgemeinde mit der römischen Ortsgemeinde identisch, wie
Gielen will, so wäre dies sehr ungewöhnlich für Rom: In Rom
ist sonst während der ersten beiden Jahrhunderte und sogar
darüber hinaus ein zentraler Versammlungsort für alle dortigen
Christen nirgends erkennbar; diese trafen sich in über die
Stadt verstreuten Hausgemeinden (Lampe 19892 , 301-345). e) Für
die paulinischen Gemeinden ist eine Plenumsmöglichkeit auf
Ortsebene lediglich für Korinth belegbar (Röm 16,23; cf. IKor
14,23; 11,17-34). Gerade für Korinth ist aber Gielen’s
Ortsgemeinde-Formel H KAT’ 01 KON ΕΚΚΛΗΣΙΑ nicht bezeugt! -
Dass Phlm 1-2; Kol 4,15 Ortsgemeinden bezeichnen mögen, sei
Gielen unbenommen: Es gab offenbar nur je eine Hausgemeinde an
den Orten, in denen Philemon und Nympha wohnten (wohl in
Kolossae und Hierapolis). Haus- und Ortsgemeinde durften in
vielen Fällen identisch gewesen sein.
Ich werde je ein sozialpsychologisches Theorem voranstellen
und dies dann mit exegetischem Material konfrontieren.

A. Gruppengrösse

In kleinen Gruppen entsteht Kohäsion in der Regel leichter
 
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