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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0240

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235

Kohäsionsförderung, wie die Sozialpsychologie lehrt.1 2 6
Paulus empfiehlt, den Akt des Ausstossens bei versammelter
Gemeinde vorzunehmen (5,4; cf. Röm 16,23). Nicht der Apostel
allein, nicht ein paar Vorsteher exkommunizieren, offenbar ~
auch nicht eine einzelne Hausgemeinde. Die Ortsgemeinde als
ganze würde den Abweichler von sich abstossen.1 2 7 Durch
solches Tun würde besonders wirksam die Kohäsion der Korinther
befestigt.
Wenn IKor 5 Erfolg hatte, so initierte Paulus, dass -
sozialpsychologisch gesprochen - die Gruppe sich auf ihre
Normen besann, sich durch Abgrenzung gegen den Sündenbock aus
den eigenen Reihen, der den Ruf der Christen in der Umwelt
verdarb (cf. 5,1 !), selber definierte und so ihre Kohäsion
erhöhte.
P. Kohäsion und Leistung
Der Zusammenhang zwischen Kohäsion und Leistungserfolg
einer Gruppe kann nicht als Kausalzusammenhang in nur einer
Richtung beschrieben werden.1 2 8 Untersuchungen zeigten:
Gruppen mit Erfolg bei der Losung ihrer Aufgabe drücken mehr
Kohäsion aus als erfolglose Gruppen.1 2 9 Es lasst sich aber
nicht sicher sagen, ob der Erfolg die Kohäsion beförderte oder
ob die Kohäsion zum Erfolg beitrug. Auch andere Studien
beobachten den Zusammenhang zwischen Kohasionsgrad und
Leistungsgrad bei Aufgabenerfullung: Beide Grössen verhalten
sich proportional zueinander.130
Als sich proportional zueinander verhaltend wurden darüber
hinaus beobachtet: Kohäsion und kooperatives Verhalten der
Mitglieder bei der Lösung von Aufgaben. Hohe Kohäsion und
vermehrtes kooperatives Verhalten treten zusammen auf.131 Wenn
Kooperation aber Vorbedingung für den Leistungserfolg einer
Gruppe ist, so ergänzen sich die genannten Studien gut.1 3 2

Wir stellten als überregionale Aufgaben des paulinischen
 
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