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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0194

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189

zusammen makedonische Delegierte aus Makedonien nach Korinth
reisen werden, um dort die korinthische Spende
entgegenzunehmen (2Kor 9,4). Auch in Korinth selber sollen
Delegierte von der Gemeinde ausgewähit werden (IKor 16,3: <
diejenigen, "die ihr für bewährt haltet") und mit zur Übergabe
nach Jerusalem aufbrechen (IKor 16,3-4; 2Kor 1,16c). - 2Kor
8,18-19. 22-23 erwähnen zwei Namenlose, die zur Ausrichtung
des Kollektenwerkes "von den Gemeinden gewählt" worden sind.
Als "Gesandte von Gemeinden" werden sie in Korinth eintreffen,
um dort mit Titus zusammen die Sammlung anzukurbeln. Welche
Gemeinden sie gewählt haben, ist undeutlich (die
makedonischen?).
Kurz, Gemeindedelegierte spielten eine Rolle sowohl in der
Vorbereitungsphase der Kollekte (die beiden Anonymi) als auch
in der Endphase, in der die Kollekten aus den Gemeinden
eingesammelt und nach Jerusalem überbracht wurden. Aus obigen
Belegen folgt, dass Paulus in Jerusalem mitsamt dieser
Gemeinderepräsentanten eintraf. Nicht nur der Heidenapostel,
das gesamte paulinische Christentum war auf diese Weise in
Jerusalem zur Stelle, um seine Gabe zu überreichen.
Wir sehen mithin zweierlei: Gemeindedelegierte, die
zumindest zeitweise in Paulus’ Mitarbeiterstab weilten und
missionierten, sowie Gemeindedelegierte, die für das
Kollektenwerk innerhalb der Ägäis auf Reisen gingen oder in
der Endphase der Sammlung mit Paulus zusammen die Kollekten in
den Gemeinden entgegennahmen und nach Jerusalem überbrachten.
Wie gruppendynamische Laboratorien lehren, erhöhen solche
Delegierte aus Einzelgruppen, die in ein übergeordnetes
Gremium geschickt werden, die Kohäsion innerhalb der
Einzelgruppen - und zwar deshalb, weil die Einzelgruppen sich
je mit ihrem Delegierten identifizieren und sich dann
miteinander zu vergleichen beginnen. Besonders bei den beiden
Aufgaben der Mission und der Kollekte, bei denen die
 
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