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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0187

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182

Sozialpsychologisch sind beide kausal aufeinander zu beziehen:
Gerade weil die Frauen den Männern in den christlichen Gruppen
an die Seite gestellt waren, ergab sich ein Stück
Gruppenzusammenhalt. Ahnte Paulus intuitiv diesen τ
Zusammenhang, als er in Gal 3,28 aus der Irrelevanz des
Unterschiedes zwischen Mann und Frau folgerte, dass Frau und
Mann in der Kirche εις sind? Logischer wäre der Schluss
gewesen, dass sie "gleich" sind.
Wie gehen wir mit dieser Konvergenz zwischen theologischer
und sozialpsychologischer Aussagereihe um? Sicher nicht so,
dass wir eindimensional die eine in die andere auflösen.
Hilfreicher ist, beide Aussageebenen als solche stehenzulassen
und in unserem Koordinatenkreuz die Konvergenz zu vermerken,
dass Gottes Einheitsstiftung im Kreuzesereignis (theologische
Dimension) sich gerade auch in der Beteiligung der Frauen am
Gemeindeleben (sozialpsychologische Dimension) manifestiert
und dort wenigstens in einem kleinen Stück für Theologen als
Vestigium empirisch greifbar wird.

1


1 (auf der sozialpsychologischen Aussageebene) -
Der Frauenanteil in der Gruppe erhöht den Gruppenzusammenhalt
1 (auf der theologischen Aussageebene) -
Im Kreuz konstituierte Gott die Einheit der Kirche und
die "Vollmitgliedschaft" der Frauen

Im Schnittpunkt o der beiden Aussageebenen findet sich die
Konvergenz. In der Beteiligung der Frauen wird für Theologen
ein Vestigium der Einheitsstiftung Gottes im Kreuz empirisch
 
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