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Lampe, Peter
Ad ecclesiae unitatem: eine exegetisch-theologische und sozialpsychologische Paulusstudie — 1989

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https://doi.org/10.11588/diglit.48669#0213

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208

nach dem Galaterbrief für Paulus endgültig verloren ging.8 4
Rom 15,26 weist in diese Richtung. In den paulinischen Texten,
die nach dem Gal geschrieben wurden, schweigt Pa_ulus
beharrlich über Galatien —-auch in 2Kor 8-9. Lukas, der " "
Apologet des Paulus, würdigt Galatien kaum eines Blickes (Apg
16,6; 18,23). Nirgendwo lässt sich ein Zeichen entdecken, dass
der Gal zum Erfolg geführt hätte. Kurz, alles weist darauf
hin, dass hier innerhalb des paulinischen Christentums
Koinonia zerbrochen war. Die Galater insgesamt verfielen dem
Anathema, das Gal 1,8 gegen die in Galatien eingedrungenen
Gegner geschleudert hatte;8 5 nirgendwo deutet etwas darauf
hin, dass die Galater sich aus der Umklammerung dieser Gegner
befreit hätten.
Bei aller überregionalen Kohäsionskraft der Kollekte im
Westen und Norden der Ägais müssen wir im Blick auf Galatien
eine Fehlanzeige verbuchen: Die theologischen Differenzen,
dieselben wie zu Jerusalem, hatten sich als stärker erwiesen
als alle kohäsionsfordernden Faktoren.
 
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